Breitensport unterstützen: Taten statt Worte

Der Regierungsrat wird beauftragt, die finanziellen Mittel der BSM-Abteilung Sport zu erhöhen,
damit sie ihre Mission in Bezug auf die Unterstützung bei der Durchführung von Lagern, insbe-
sondere von Skilagern, erfüllen kann.

Begründung:
Die Abteilung Sport ist eine Organisationseinheit des Amts für Bevölkerungsschutz, Sport und
Militär (BSM). Auf ihrer Webseite «MissionVisionLeitbild» stellt sie sich wie folgt vor:
Wir vollziehen und überwachen alle dem Kanton personell und materiell zugewiesenen Auf-
gaben in den Bereichen […] Sport […].
Wir tragen mit unseren Tätigkeiten zur Pflege des Milizgedankens im Bereich des Sports […]
bei.
Wir unterstützen den Breitensport und fördern dadurch die Gesundheit der Bevölkerung.
Wir sind in den Bereichen des BSM ein zuverlässiger, verlässlicher und rücksichtsvoller Part-
ner im ganzen Kantonsgebiet.

Im Zuge der Massnahmen, die der Grosse Rat Ende 2017 im Rahmen des Entlastungspro-
gramms 2018 beschlossen hat, wurden dieser Abteilung aber die Mittel zur Unterstützung von
Jugend+Sport-Lagern gekürzt.
Massnahme 46.4.2 verlangte u. a. Folgendes:

– Reduktion der organisierten J+S-Kurse per 2018 um rund 20 Prozent.
– Das Angebot für die Jugendcamps zur Förderung von Bewegung bei Kindern und Jugendli-
chen wird ab 2019 mindestens reduziert und optional nicht mehr durchgeführt.
Diese Massnahme steht in totalem Widerspruch zum Willen des Grossen Rates, der – allerdings
zu einem späteren Zeitpunkt – eine ehrgeizige Sportstrategie zur Unterstützung des Breiten-
sports verabschiedet hat! Das bekannte Motto «Der Sportkanton Bern BEwegt – BEgeistert –
BEreichert!» scheint so sinnentleert. Im Kapitel «Neue Sportarten und Bewegungsaktivitäten
fördern» lautet eine der Massnahmen wie folgt:

– Der Kanton Bern hält die Kurskosten für die Teilnehmenden an «Jugend+Sport»-Aus- und
Weiterbildungskursen moderat. Geschätzter Bedarf an Ressourcen: Die Umsetzung ist auf-
grund des Entlastungspakets 2018 sistiert. Bei einer Wiederaufnahme: Jährlich CHF 100 000.
Mit anderen Worten: Damit die Durchführung von Sportlagern weiterhin unterstützt werden kann,
muss der Kanton 100 000 Franken zur Verfügung stellen. Da wir für 2019 einen Voranschlag mit
einem Überschuss von über 120 Millionen Franken verabschiedet haben, sollte es durchaus
möglich sein, diesen Betrag freizugeben, ohne gleich das Budgetgleichgewicht zu gefährden.
Im Berner Jura ist die Situation besonders absurd, da das BSM zusammen mit den Kantonen
Neuenburg und Jura Lager für französischsprachige Jugendliche aus dem BEJUNE-Raum mit-
organisiert hat. Dank dieser Unterstützung waren die drei Partnerkantone beispielsweise in der
Lage, Skiwochen anzubieten, und zwar zu Bedingungen, die für Familien, die sich keine Skiferi-
en leisten können, tragbar waren. Seit 2019 sieht sie Situation jedoch anders aus, und das BSM
kann J+S-Lager nicht mehr finanziell unterstützen bzw. anbieten.
Fazit: Der Kanton Bern beteiligt sich finanziell nicht mehr an der Organisation. Die Skiwochen werden dadurch teurer, und die bernjurassischen Jugendlichen, die wie früher an einem solchen Lager teilnehmen möchten, müssen nunmehr fast das Doppelte, d. h. über 500 Franken, zahlen! Konkretes Beispiel: J+S- Skilager während der Osterferien 2019: Bei der Anmeldung lag die finanzielle Beteiligung für die Jugendlichen noch bei 370 Franken. Nach einer Berichtigung wurde dieser Betrag nach oben
angepasst, und die jungen Bernerinnen und Berner müssen nunmehr 560 Franken bezahlen! Wir
können nicht nachvollziehen, weshalb Jugendliche aus dem Kanton Bern, die weiterhin solche
Skilager besuchen möchten, gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Kantonen Neu-
enburg und Jura bestraft werden, indem sie für ein Skilager viel mehr als diese bezahlen müs-
sen. Wir fordern die Regierung auf, die zur Weiterführung von J+S-Lagern erforderlichen Beträge vor-
zusehen.
Begründung der Dringlichkeit: Solche Lager müssen Monate im Voraus organisiert werden. Damit sich die Situation für die Lager 2020 ändern kann, muss diese Motion noch in diesem Jahr behandelt werden.

Erstunterzeicher:in

Gasser (PSA), von Wattenwyl (Grüne), Grivel  (FDP), Klopfenstein (SVP), Hamdaoui (CVP), Gullotti (SP)

Ersteinreichung

1. Mai 2019

Einreichungskanton

Bern

Einreichegemeinde

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