Die Corona–Pandemie hat die Situation der Kulturschaffenden in den Fokus der Politik und der
Öffentlichkeit gerückt. Es wurde offenbar, dass die Arbeit in der Kulturbranche oft kein existenz–
sicherndes Einkommen garantiert und dass es an der sozialen Absicherung fehlt.
Durch die Pandemie hat sich die Situation noch verschärft. Veranstaltungen mussten abgesagt
werden und jetzt geht es mit schwer zu planenden, kleinen Öffnungsschritten zurück zur Norma–
lität. Zum Glück gibt es staatliche Hilfe in Form von Ausfallentschädigungen, wofür Kulturschaf-
fende sehr dankbar sind. Trotzdem bleiben grosse Probleme, weil die Zukunftsaussichten noch
nicht klar sind und ein Teil des Schadens trotz Ausfallentschädigungen selbst zu tragen ist. Über
finanzielle Reserven verfügt kaum jemand. Die Kultur ist in einer grossen Krise. Viele Leute sind
noch sehr zurückhaltend mit Besuchen von kulturellen Anlässen, eine gewisse Angst oder Res-
pekt ist noch deutlich spürbar.
Wir bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie schätzt die Regierung die Lage rück– und ausblickend für Kulturschaffende, Kunst–
schaffende und Kulturunternehmen ein?
2. Gibt es Zahlen, welche zeigen wie viele Kultur– und Kunstschaffende in andere oder an–
gestammte Berufe zurückgewandert sind?
3. Wie viele KünstlerInnen, VeranstalterInnen und andere Personen aus der Branche sind
seit Beginn der Corona–Pandemie in die Sozialhilfe abgerutscht?
4. Sieht die Regierung grundsätzlichen Handlungsbedarf mit Blick auf die prekäre Einkom-
menssituation der Kulturschaffenden?
5. Welche Schritte können für eine bessere soziale Absicherung bei Einkommensausfällen
infolge Krankheit oder Unfall sowie hinsichtlich Altersvorsorge getroffen werden?»