Asylsuchende haben eine körperlich und psychisch strapazierende Flucht und schwierige Lebensum-
stände hinter sich, wenn sie in der Schweiz ankommen. Die Situationen vor und während der Flucht
sind oft mit Erleiden von Gewalt, Traumatisierungen und dem Zerbrechen von familiären Strukturen
verbunden. Auch Existenzängste wegen unsicherem Aufenthaltsstatus, Verständigungsschwierigkei-
ten, wenig Kenntnis des Schweizer Gesundheitssystems und teilweise belastende Bedingungen in
den Unterkünften sind weitere Probleme, mit denen Asylsuchende konfrontiert werden.
Eine proaktive Bedarfsabklärung und eine umfassende und gute psychologische Betreuung von Asyl-
suchenden sind deshalb sehr wichtig.
In diesem Zusammenhang bitten die Anfragestellerinnen und –steller den Regierungsrat um die Beant-
wortung der folgenden Fragen:
1. Wie wird heute die psychologische Betreuung von Asylsuchenden sichergestellt? Wird der Bedarf
regelmässig abgeklärt resp. die Situation jedes Asylsuchenden regelmässig neu beurteilt?
2. Wie werden psychische Erkrankungen im Alltag in Asylunterkünften berücksichtigt und wie wer-
den die Angestellten auf einen guten Umgang geschult?
3. Wie wird sichergestellt, dass der Bedarf an psychologischer Betreuung (proaktiv) erkannt und ent-
sprechend gehandelt wird? Und wie wird diese Bedarfsabklärung finanziert?
4. Wie werden Asylsuchende in Akutsituationen betreut? Wie werden die Anlaufstellen bekannt ge-
macht und in psychischen und psychiatrischen Belastungssituationen sichergestellt, dass sie anvi-
siert und aufgesucht werden?
5. Was wird präventiv gemacht, um Faktoren, die die psychische Verfassung verschlimmern, zu re-
duzieren? Wie kann die Unterbringung dementsprechend gestaltet werden?
6. Wie wird die besonders belastende Situation von abgewiesenen Asylsuchenden berücksichtigt?