Genug von politischer Gleichgültigkeit: Die SP Frauen fordern umfassenden und effektiven Opferschutz

An ihrer heutigen Mitgliederversammlung in Murten lancierten die SP Frauen Schweiz mit ihrer Resolution «Für einen umfassenden und effektiven Opferschutz von Gewaltbetroffenen» ihren politischen Schwerpunkt für die kommende Legislatur. Ausserdem haben sich die Mitglieder auf den Endspurt gegen die BVG-Vorlage eingestimmt.

«Wir fordern, dass der Staat in die Gleichstellung investiert», eröffnete die Co-Präsidentin, Tamara Funiciello, die Mitgliederversammlung der SP Frauen Schweiz in Murten. Seit den Nullerjahren nehmen die Meldungen häuslicher, sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt in der Schweiz zu, betonte sie. Und weiter: Die traurige Spitze des Eisbergs seien die zwölf Feminizide, die dieses Jahr bereits in der Schweiz begangen wurden. «Der Staat muss Geld aufbringen, um Gewaltbetroffenen angemessenen Schutz und die nötige Unterstützung zu bieten», stellte Funiciello klar und bezog sich dabei auf die ungenügende Anzahl Schutzplätze sowie die Geldnot der Opferhilfe und Beratungsstellen.

Die SP Frauen fordern in ihrer Resolution, die von den rund 80 Teilnehmenden der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen wurde, Bund und Kantone auf, die Unterstützungsangebote in der gesamten Bevölkerung bekannt zu machen und den Zugang für Betroffene sicherzustellen. Zudem sollen Opfer von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt angemessenen Schutz und Unterstützung erhalten. Mit der gemeinsam verabschiedeten Resolution setzen die SP Frauen damit ihren politischen Fokus für die kommende Legislatur. Der Auftakt dieses Schwerpunkts wird die nationale Demonstration gegen Gewalt und Unterdrückung am Samstag, dem 23. November, zu welcher die SP Frauen gemeinsam mit einer breiten Allianz feministischer Organisationen aufrufen.

Mathilde Mottet, die das Co-Präsidium zusammen mit Tamara Funiciello leitet, führte an der Mitgliederversammlung fort: «Wir brauchen aber nicht nur physische Sicherheit, sondern auch ökonomische.» Mottet schlug damit den Bogen zu der bevorstehenden Abstimmung der Rentenreform der zweiten Säule (BVG-Vorlage). «Frauen haben rund einen Drittel tiefere Renten als Männer», sagte Mottet, und die vorliegende Reform würde den sogenannten «Gender Pension Gap» nicht verkleinern. Weiter betonte sie in ihrer Rede, dass bei der Vorlage insbesondere Frauen das Nachsehen hätten: «Mehr bezahlen für weniger Rente trifft für sehr viele Frauen bei dieser Vorlage zu, denn die unbezahlte Care-Arbeit wird in der zweiten Säule weiterhin ignoriert», sagte Mottet. Die SP Frauen forderten daher in ihrer Resolution einstimmig, dass bei einer Reform der zweiten Säule zwingend die unbezahlte Betreuungsarbeit anerkannt werden müsse – so, wie dies auch in der ersten Säule, der AHV, der Fall ist. Weitere Forderungen der Resolution sind die Einführung eines Teuerungsausgleichs sowie das Splitting der Pensionskasse im Falle einer Scheidung.

Zusätzliche Themen der Mitgliederversammlung waren die Biodiversitätsinitiative, bei der sich die SP Frauen für ein Ja bei der bevorstehenden Abstimmung im September einsetzen, sowie die Wohnpolitik. Die SP Frauen sprechen sich für den Schutz und die Stärkung der Rechte von Mieter:innen aus, um bezahlbaren Wohnraum für alle zugänglich zu machen. Jegliche Angriffe der Immobilien-Lobby auf das Mietrecht lehnen sie entschieden ab und fordern zweimal Nein an der Abstimmung vom 24. November dieses Jahres.

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin “links”. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.