Sehr geehrter Herr Landamman
Sehr geehrte Frau Regierungsrätin
Sehr geehrte Herren Regierungsräte
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), auch als «forever chemicals» bekannt, sind mittlerweile überall zu finden. Sie wurden und werden seit Jahrzenten beispielsweise in beschichteten Bratpfannen, Regenjacken und Löschschaum eingesetzt. Diese Chemikalien gelangen in die Umwelt und können in der Nahrungskette sowie im Menschen nachgewiesen werden. Für den Menschen stellen sie ein gesundheitliches Risiko dar. Sie verursachen Krebs, mindern die Fruchtbarkeit und schwächen das Immunsystem. Der Kanton St. Gallen hat kürzlich einschneidende Massnahmen ergriffen und aufgrund zu hoher PFAS-Werte ein Verkaufsverbot für Rindfleisch von bestimmten Betrieben verhängt. Betroffen sind unter anderem Landwirtschaftsbetriebe in Eggersriet. Es wird vermutet das PFAS insbesondere durch belasteten Klärschlamm in die Böden und von dort ins Wasser und die Nahrungskette des Menschen gelangten.
Dazu stelle ich folgende Fragen:
- Wie schätzt die Regierung die Gefahr einer PFAS-Kontaminierung von Nahrungsmitteln sowie des Grund- und Trinkwassers im Kanton Appenzell Ausserrhoden ein?
- Werden in Appenzell Ausserrhoden Nahrungsmittel, Böden und Quellen auf PFAS analysiert?
- Falls Ja, in welcher Häufigkeit und seit wann finden diese Tests statt? Falls nein, wieso nicht?
- Wurde bereits ein PFAS-Beprobungskonzept entwickelt, um belastete Standorte zu identifizieren? Falls nein, wieso nicht?
- Hat der Kanton Appenzell Ausserrhoden eine Übersicht auf welchen Flächen, wann und wieviel Klärschlamm ausgebracht wurde?
- Wann und wie werden die Öffentlichkeit und die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe informiert?
- Welche Unterstützungsmassnahmen sind für die betroffenen Betriebe vorgesehen?
Ich bedanke mich im Voraus für die Beantwortung der Fragen.
Mit freundlichen Grüssen
Silvan Graf