Familienzeit stärkt die Gleichstellung
Die Schweiz hinkt mit lediglich 14 Wochen Mutterschutz und 2 Wochen Vaterschaftsabsenz im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Elternschaft ist eine gemeinsame Verantwortung, doch die derzeitige Regelung fördert ungleiche Rollenbilder und zementiert Stereotype: Die Mutter bleibt zuhause beim Kind, während der Vater arbeitet. Mit dieser Gesetzgebung werden überholte Rollenmuster verstärkt, anstatt sie aufzubrechen. Die Familienzeit-Initiative ändert das und stärkt damit die Gleichstellung.
Familienzeit wirkt der Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt entgegen
Die heutige Ungleichheit hat weitreichende Folgen: Frauen tragen allein das Risiko von Erwerbsausfällen im Zusammenhang mit einer Elternschaft, was sie auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt – bei Anstellungen ebenso wie bei Beförderungen. Gleichzeitig schränkt die Regelung Männer in ihrer Rolle als Väter ein, da sie sie primär als Hauptverdiener sieht und nicht als aktiv betreuende Elternteile. Dabei wünschen sich über zwei Drittel der Schweizer Männer, nach der Geburt eines Kindes länger als zwei Wochen zuhause bleiben zu können.
Familienzeit fördert die Gesundheit von Mutter und Kind
Eine moderne und gerechte Familienpolitik muss diese veralteten Strukturen überwinden und Elternschaft als geteilte Verantwortung fördern. Familienzeit trägt zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit der Mütter bei und wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Kleinkindern aus. Insbesondere Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien profitieren davon.
Da die Initiative für niedrige Löhne 100%-Entschädigung vorsieht, werden auch Eltern aus benachteiligten Verhältnissen von der geforderten Einführung einer Familienzeit von je 18 Wochen für beide Elternteile profitieren.