Was der Lehrplan 21 mit der Abschottungsinitiative zu tun hat

Jacqueline Fehr, Nationalrätin ZH und Vizepräsidentin SP Schweiz

Jacqueline Fehr, Nationalrätin ZH und Vizepräsidentin SP Schweiz
Nach dem ersten Schock kommt die Bestätigung: Die Umsetzung der Abschottungsinitiative wird die Schweiz einen hohen Preis kosten. Dass praktisch gleichzeitig gefordert wird, den Fremdsprachenunterricht zu reduzieren und uns schulpolitisch in die 70er Jahren zurück zu entwickeln, ist nicht zufällig, aber fatal. Kindern Bildung vorzuenthalten, ist ein kulturelles Verbrechen. Wir müssen unsere Kinder nicht schlechter, sondern besser ausbilden.

Der Lehrplan 21 ist ein Fortschritt. Er wird den Kindern eine bessere Bildung und damit besser Chancen im Leben von Morgen bieten.

Der Lehrplan 21 fordert viel, insbesondere von den Lehrkräften. Kein Wunder, dass viele skeptisch bis ablehnend sind.  

Welche Schlüssen ziehen wir aus dieser Situation: Die SVP sagt: Vorwärts in die Vergangenheit. Wir wollen wieder eine Schule, wie wir es selber kennen. Rechnen, lesen, schön schreiben. Frontalunterricht. Disziplin, Schweiz. Weg mit den Fremdsprachen, weg mit dem neumödigen Zeug.

FPD und CVP sind auffallend still. Sie sind im Grundsatz dafür, aber man darf es dann schon nicht übertreiben. Und Mittel, nein mehr Mitteln gibt’s auf keinen Fall.

Und die SP? Sie sagt klar Ja zum Lehrplan 21. Offiziell. Doch wenn man sich rum hört, hört man Zweifel. Will man nicht doch etwas zu viel? Braucht es wirklich zwei Fremdsprachen in der Primarschule?

Am 9. Februar hat eine Mehrheit ja gesagt zu einer Begrenzung der Zuwanderung und zum sogenannten Inländervorzug. Ausschlaggebend für das Ja waren nicht die Fremdenfeindlichen und auch nicht die Euroskeptischen im Land. Ausschlaggebend waren jene 300’000 bis 500’000 Menschen, die in der Vergangenheit bei EU-Abstimmungen auf der Seite jener waren, die eine Annäherung an die EU befürworteten. Sie haben mit ihrem Seitenwechsel zwei Anliegen an die Politik formuliert:

  1. Die Zuwanderung darf nicht zu einer Zerstörung unserer Landschaft führen.
  2. Ich will nicht abgehängt werden!

Der Schweizer Pass macht uns noch nicht zu qualifizierteren Menschen. Um auch in Zukunft mithalten zu können, brauchen unsere Kinder eine Ausbildung, die sich an den Bedürfnissen der Welt von morgen ausrichten. Mag sein, dass der Preis dafür der eine oder andere Rechtschreibefehler ist – keine Sorge: Die Korrekturprogramme werden auch immer besser ;-). Erfolgreich wird künftig nicht sein, wer die Kommaregeln einwandfrei beherrscht, sondern wer Probleme zu lösen weiss, unabhängig und kritisch zu denken wagt, interdisziplinäres Wissen zusammenbringt und sich in mehreren Sprachen verständigen kann.

Eine der Lehren aus der Abstimmung vom 9. Februar muss deshalb sein: Es braucht nicht weniger, sondern mehr Bildung. Wir brauchen nicht weniger, sondern einen besseren Fremdsprachenunterricht. Und dazu brauchen wir und die Lehrkräfte mehr Mittel und mehr Zeit. Dafür setzten wir uns ein, denn die SP bleibt die politische Kraft in der Schweiz, die sich konsequent auf die Seite der Bildung stellt.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin “links”. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.