Schlussendlich legte im November 1918 eine Viertelmillion Menschen ihre Arbeit nieder und stellte für heute selbstverständliche, die damaligen Verhältnisse aber visionäre Forderungen auf: Mitsprache, Proporzwahlrecht, Frauenstimmrecht, Einführung einer AHV, 48-Stunden-Woche.
Dieser Druck von unten, dieser Widerstand von vielen mutigen Frauen und Männern gegen grosse Widerstände, musste organisiert werden. Damit die Streikaktivitäten koordiniert und die Menschen informiert werden konnten, waren zähe Männer und Frauen durch die ganze Schweiz auf ihren Velos unterwegs und übermittelten Botschaften – schliesslich lagen Post und SBB aufgrund des Streiks lahm.
Die unverzichtbaren Velokuriere traten bei jeder Witterung für eine sozialere und gerechtere Schweiz in die Pedale. Genau diesen Aspekt des Landesstreiks von 1918 haben wir jüngst in historischen Kostümen nachgedreht. Die Veröffentlichung des kurzen Films ist in Bälde geplant.
Der Landesstreik – Geburtsstunde der sozialen Schweiz. Dieses historische Ereignis wollen wir würdigen. Und wir wollen uns den visionären Mut zum Vorbild nehmen, wenn es darum geht, die Schweiz noch sozialer und gerechter zu machen: Anständige Löhne, Mitsprache für Ausländerinnen und Ausländer, 35-Stunden-Woche, Besteuerung von Kapitaleinkommen und Gleichberechtigung von Mann und Frau. Treten wir in die Pedale!
PS: Jetzt anmelden für den Jubiläumsanlass zu hundert Jahren Landesstreik vom 10. November 2018 in Olten. Möchtest du unseren Jubiläumsanlass finanziell unterstützen? Wir freuen uns über deine Spende an SP Schweiz, PC 30-28039-3 (Vermerk „Landesstreik“).
PPS: Danke an die Filmemacher Adrian Perez (Story & Film, projectaxelfoley.com) sowie Fabian Steiner (Kamera, fabust.ch)