Im Basler Münster beging die SP Schweiz zusammen mit ihren beiden Kantonalparteien Basel-Stadt und Baselland das 100jährige Jubiläum des sozialistischen Friedenskongresses von 1912. Der Rückblick war Anlass, über sozialdemokratische Friedensvisionen nachzudenken. „Ich habe meine Zweifel, ob ein Europa lebensfähig und friedensfähig bleiben kann, wenn die Regierungschefs der einzelnen Nationalstaaten alles tun, um ihren Wählerinnen und Wählern berichten zu können, wie wenig sie für dieses Europa bezahlen mussten und wie viel sie in Brüssel für die eigene Nation herausgeschlagen haben“, mahnte der Festredner Erhard Eppler von der SPD. „Wir stehen für die internationale Zusammenarbeit ein und lehnen jede Form des Nationalismus ab“, umschrieb SP-Präsident Christian Levrat seine Friedensvision. „Ebenso klar ist für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, dass es keinen Frieden ohne soziale Gerechtigkeit gibt.“, fügte er an.
Weitere Rednerinnen und Redner anlässlich der Gedenkfeier waren SP-Regierungsrätin Eva Herzog, die tunesische Menschenrechtsanwältin Bochra Bel Haj Hmida und der Basler Kirchenratspräsident Prof. Dr. Pfarrer Lukas Kundert. Zudem erstattete Prof. Benjamin Schenk vom Departement für Geschichte der Universität Basel Bericht über die eben zu Ende gegangene wissenschaftliche Tagung „Krieg und Frieden“ – 100 Jahre Ausserordentlicher Kongress ‚Gegen den Krieg‘ der Sozialistischen Internationale von 1912 in Basel und die Frage des Friedens heute“.