Mehr Arbeit, weniger Rente: Mit der AHV-Vorlage sollen Frauen mehr in die AHV-Kasse einbezahlen, indem sie ein Jahr länger arbeiten und so weniger Rente beziehen. In den nächsten zehn Jahren werden den Frauen die Renten dadurch um insgesamt 7 Milliarden Franken gekürzt. Das bedeutet für jede Frau rund 26’000 Franken Rentenverlust.
Und das ist nur der erste Schritt. Die Pläne für Rentenalter 67 für alle liegen auf dem Tisch. Gleichzeitig wird mit der AHV-Vorlage auch die Mehrwertsteuer erhöht – und zwar in einer wirtschaftlichen Situation, in der die Kaufkraft der Menschen bereits stark unter Druck ist.
Kurz gesagt: Wir alle bezahlen mehr, während bei der AHV gekürzt wird! Deshalb 2x Nein am 25. September.
Unsere Argumente:
1. Die AHV-Vorlage bedeutet für Frauen 26’000 Franken Rentenverlust. Dabei stellt die Pensionierung viele von ihnen heute schon vor existenzielle Probleme. Frauen haben insgesamt fast 40% tiefere Renten als Männer, weil sie weniger verdienen und sich mehr um Haushalt und Familie kümmern.
2. Am meisten trifft die AHV-Vorlage Frauen mit harten Jobs und tiefen Löhnen. Es geht bei dieser Vorlage um Frauen, die seit Jahrzehnten zu tiefen Löhnen in harten Jobs arbeiten – in der Reinigung, im Detailhandel, in der Pflege. Sie können sich keine Frühpensionierung leisten und müssen ein Jahr länger arbeiten, obwohl viele von ihnen jetzt schon erschöpft sind.
3. Bei einem Ja droht bald allen Rentenalter 67. Die Vorschläge für eine allgemeine Erhöhung des Rentenalters auf 67 liegen auf dem Tisch. Die Konsequenz ist ein Zweiklassen-Rentensystem, in dem sich Topverdiener und Manager frühpensionieren lassen können, während alle anderen immer länger arbeiten müssen.
4. Die AHV-Vorlage schwächt die Kaufkraft. Mit der AHV-Vorlage wird auch die Mehrwertsteuer erhöht – und das in einer wirtschaftlichen Situation, in der die Kaufkraft der Menschen bereits stark unter Druck ist. Kurz gesagt: wir alle bezahlen mehr, während bei der AHV gekürzt wird!
5. Für Menschen über sechzig ist es bereits heute schwierig eine Stelle zu finden. Ein Jahr vor dem aktuell geltenden Rentenalter arbeitet nur noch die Hälfte der Männer und Frauen. Auf dem Arbeitsmarkt sind ihre Perspektiven schlecht, weil nur wenige Arbeitgeber älteren Arbeitsuchenden eine Chance geben. Die Erhöhung des Rentenalters wird mehr Personen in die Langzeitarbeitslosigkeit oder in die Sozialhilfe treiben.
6. Bessere Lösungen liegen auf dem Tisch. Dieser massive Rentenabbau ist gar nicht nötig. SP und Gewerkschaften haben eine Initiative lanciert, um die AHV stattdessen über eine gerechte Zusatzfinanzierung zu stärken. Neu sollen die Gewinne, welche die Schweizer Nationalbank (SNB) mit den Negativzinsen macht, für die AHV verwendet werden. So wird die AHV mit über 11 Milliarden gestärkt und das Volksvermögen der SNB kommt allen zugute.