5 Fragen an Thomas Gurtner

5 Fragen an Neumitglied Thomas Gurtner, 67, Consultant im Dienst humanitärer und internationaler Organisationen

1. Warum bist du der SP beigetreten?

Ich lebe noch nicht lange in der Schweiz. Ich bin zwar hier geboren, habe aber fast mein ganzes Leben im Ausland verbracht, zuerst als IKRK-Delegierter und Koordinator für humanitäre Aktionen der UNO und später für die Rotkreuzbewegung. Nach der Pensionierung wollte ich mich weiter engagieren. Ausschlaggebend für den Beitritt war jedoch die Menschlichkeit, die Mattea Meyer und Cédric Wermuth immer wieder zeigen. Dass sie die Würde des Individuums ins Zentrum setzen und man den Menschen sieht. Auch dass die Partei von jungen Leuten geführt wird, gefällt mir gut. Gleichzeitig sind auch viele Ältere dabei. Das diverse Publikum, viele Migrant:innen, das Polyvalente – das alles spricht mich an.

2. Möchtest du dich in der Partei einbringen?

In der Politik sehe ich mich eher als Supporter und verteile Flyer oder helfe bei Standaktionen mit. Meine Fachkompetenz würde ich gerne einbringen, doch bis jetzt fehlte mir auch die Zeit für ein entsprechendes Engagement. Ich hatte noch bis Ende Juni ein Mandat des Roten Kreuzes in Palästina.

3. Was hast du in Palästina gemacht?

Ich war als Sonderbeauftragter zur Unterstützung des palästinensischen Roten Halbmonds im Westjordanland, in Beirut und Kairo tätig. Nach Gaza konnte ich nicht reisen. Wichtig war die moralische Unterstützung der Menschen. Der Rote Halbmond hat im Gazastreifen Dutzende von Freiwilligen, Mitarbeitern und Ambulanzfahrern verloren. Die Medien berichten, wenn internationale Helfer im Dienst umkommen. Wenn beim Roten Kreuz lokale Mitarbeiter sterben, erfahren wir hier nichts. Viele Menschen in Palästina stecken ein einer verständlichen No-Future-Verzweiflung. Hier kommt die Rothalbmond-Bewegung ins Spiel und bietet Unterstützung an, damit die Weichen für den Wiederaufbau gestellt werden können.

4. Hast du Hoffnung auf Frieden?

Es braucht eine politische Lösung. Die ist fernab. Ich will nicht polemisieren, aber weder die israelische Führung noch die Hamas scheinen ein grosses Interesse daran zu haben. Um es mit dem amerikanischen Senator Charles Schumer zu sagen: «So lange Benjamin Netanyahu da ist, wird es keinen Frieden geben.» Aber es braucht viel mehr als einen neuen Premierminister. Auf der einen Seite sind die Palästinenser total traumatisiert. Und auf der israelischen Seite gibt es eine enorme Verhärtung der Fronten. Eine offene Opposition zum Krieg ist in Israel sehr schwierig geworden.

5. Konntest du etwas bewirken?

Der Einsatz war extrem herausfordernd, doch vielleicht konnten wir den einen oder anderen kleinen Unterschied machen, indem wir dem Präsidenten des Palästinensischen Roten Halbmonds und seinen Generaldirektoren mit Rat und Tat beigestanden sind.

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Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

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  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
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