Medienmitteilung der SP Frauen vom 18. März 2022
Auch wenn der Dachverband der Frauenorganisationen Alliance F heute Stimmfreigabe zur AHV-21-Reform beschlossen hat, bleibt für die SP Frauen klar: AHV 21 ist ein Rentenabbau-Projekt, für das die Frauen bezahlen – insbesondere jene mit tiefen Einkommen. Darum kämpfen die SP Frauen Seite an Seite mit Gewerkschafterinnen und Frauenstreik-Kollektiven weiter engagiert gegen die Vorlage. Es ist inakzeptabel, dass zweieinhalb Jahre nach dem Frauenstreik bei dieser Reform einzig eine Erhöhung des Rentenalters herausschaut, die prekäre Rentensituation von Frauen aber in keiner Weise verbessert wird.
«An die Kasse gebeten werden mit der AHV 21 einmal mehr Frauen, die ihr Leben lang in schlecht bezahlten (Teilzeit-)Jobs gearbeitet und unzählige Stunden unbezahlter, aber systemrelevanter Care-Arbeit für unsere Gesellschaft geleistet haben», sagt Tamara Funiciello, Co-Präsidentin der SP Frauen und Nationalrätin. «Die Leidtragenden der Vorlage sind Putzfrauen und Kassiererinnen, Kitamitarbeiterinnen, Malerinnen und Pflegerinnen, die es sich nicht leisten können, vorzeitig in Rente zu gehen. Für sie haben die Rechtsbürgerlichen kein Gehör.»
Frauen erhalten heute im Durchschnitt ein Drittel weniger Rente und sind doppelt so oft auf Ergänzungsleistungen angewiesen als Männer. «Darum muss die AHV gestärkt werden. Mit der AHV 21 geht man aber genau in die entgegengesetzte Richtung», sagt Martine Docourt, Co-Präsidentin der SP Frauen. «Die SP Frauen stehen für alle Frauen ein. Deshalb müssen bei den Verhandlungen für eine AHV-Reform Frauen aus allen sozialen Schichten einbezogen und die Finanzierung der AHV neu ausgestaltet werden. Es kann nicht sein, dass in der Schweiz die Reichen immer reicher werden und gleichzeitig Altersarmut herrscht.»