Auch heute stirbt nach wie vor jede Sekunde eine Person an Hunger. Nach wie vor leiden 1.8 Milliarden Menschen an Hunger oder Mangelernährung. Und nach wie vor ist die einfachste Massnahme, das zu ändern, nicht ergriffen: ein Verbot der Spekulation mit Nahrungsmitteln. 2008/09 wurden durch die Börsenspekulation mit Nahrungsmitteln 100 Millionen Menschen zusätzlich in Hunger und Elend gestürzt. Das zynische Geschäft der Spekulanten hat ganz direkte Auswirkungen auf das Leben der Ärmsten.
Bei einer Annahme der Spekulationsstopp-Initiative wäre es Hedgefunds und Spekulanten nicht mehr erlaubt ihr schmutziges Geschäft über die Schweiz abzuwickeln. Aufgrund des grossen Finanzplatzes wäre dies ein bedeutender Schritt im Kampf gegen den Welthunger. Die preisliche und terminliche Absicherung für Händlerinnen, Produzenten und Konsumentinnen wäre weiterhin möglich. Einzig die Spekulation, also das Wetten auf die künftige Preisentwicklung ohne realen Bezug, würde verboten. Damit würde verhindert, dass die Schweiz in Zukunft zum geschützten Hafen für Heuschrecken verkäme. Denn im Gegensatz zu den USA, die bereits Regulierungen im Kampf gegen die Nahrungsmittelspekulation erlassen haben und zur EU, die entsprechende Massnahmen 2017 in Kraft setzt, hat die Schweiz bisher nichts unternommen.
Ein Verbot der Nahrungsmittelspekulation hätte aber auch positive Auswirkungen für die Schweizer Bauern und Konsumentinnen. Spekulation verursacht massive Preisspitzen und verhindert so Planungssicherheit. Alleine 2010 erlitt die Schweizer Landwirtschaft aufgrund der Preissprünge für Grundnahrungsmittel einen Schaden von 100 Millionen Franken.
Die Spekulation mit Nahrungsmitteln dient einzig einigen wenigen Börsianern, schafft keine Arbeitsplätze und schadet der Realwirtschaft. Mit der Spekulationsstopp-Initiative hat die Stimmbevölkerung die Möglichkeit, die widerlichste Form der Profitmacherei zu stoppen und stattdessen mehr Menschlichkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Am 28. Februar heisst es für diese Finanz-Heuschrecken: Game Over!