Wenn ein junger Ofenbauer die Meisterprüfung machen will, kostet ihn das heute vielleicht mehr, als er sich als selbständiger Berufsmann mit Familie finanziell leisten kann. Will sich eine junge Polymechanikerin, aus einer Familie mit wenig Einkommen, im Maschinenbau weiterbilden, kann sie sich das unter Umständen gar nicht leisten. Zu schade, denn die Schweiz braucht mehr Fachkräfte. Ohne eine gewisse finanzielle Sicherheit kann auch die alleinerziehende Mutter ihren Plan, sich zur Pflegefachfrau auszubilden kaum verwirklichen. Dabei sind wir in der Schweiz doch dringend auf mehr Pflegende angewiesen.
Nur wenn alle, die sich weiterbilden wollen, dies auch wirklich tun können, lässt sich der Fachkräftemangel wettmachen. Wie heisst es doch jeweils: «Bildung ist der einzige Rohstoff, den die Schweiz hat». Hier darf unser Land nicht knausern. Die Chancen zur Weiterbildung sollten wir allen öffnen, die sich weiterqualifizieren wollen. Ich bin überzeugt, mit der Möglichkeit Stipendien zu erhalten, werden sich mehr junge und auch ältere Angestellte für eine Weiterbildung entscheiden, und damit ihre beruflichen Perspektiven stärken.
Wer Ja sagt zur Stipendieninitiative, eröffnet unseren Berufsleuten eine echte Chance, Beruf, Familie und höhere Berufsbildung unter einen Hut zu bringen. Es ist wenig sinnvoll, das duale Berufssystem zu fördern und die Tür für höhere Fachausbildungen oder für ein Studium denjenigen zu verschliessen, die über ein knappes Budget verfügen.
Bei dieser Initiative geht es um die Stärkung der Bildungschancen im Land. Diese sollen nicht mehr länger das Privileg der Privilegierten sein, sondern allen offenstehen.
Deshalb unterstütze ich die Vorlage und sage JA zur Stipendieninitiative.