Ausgaben für Internationale Zusammenarbeit werden nicht gekürzt

Die Rechten wollten die Ausgaben für Internationale Zusammenarbeit wieder mal kürzen respektive das Ziel der 0,5%-Quote streichen. Zum Glück konnten wir im Plenum des Nationalrats diesen Fehler verhindern. Die Schweiz als reiches Land muss ihren Beitrag zur Förderung von Demokratie, Entwicklung und Perspektiven leisten. Dazu braucht es Planungssicherheit und langjährige Projekte, die nicht im jährlichen Budgetstreit nach Lust und Laune gestrichen werden.

Stimmt, die Kosten der internationalen Zusammenarbeit und der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Das war bewusst so und entspricht dem Willen des Parlaments.

Wir als SP geben der internationalen Solidarität einen hohen Stellenwert und wären dafür, dass die Schweiz 0,7% des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit aufwendet, wie es internationalen Standards entspricht. Doch das Parlament hat sich auf 0.5% geeignet. Das gilt es nun umzusetzen und mitzutragen.

Die Schweiz hat das wunderbare Privileg, im internationalen Vergleich in grossem Wohlstand zu leben, dies bei geringen öffentlichen Abgaben und staatlichen Dienstleistungen, die gut funktionieren. Zudem haben wir seit Jahren Rechnungen des Bundes, die sämtliche Prognosen wiederkehrend positiv übertreffen. Ja, wir haben Grund dankbar zu sein.

Klar: Im Hinterkopf ist es uns sehr wohl bewusst, dass möglicherweise unser Wohlstand mitverantwortlich für Ungerechtigkeiten und Probleme in anderen Ländern ist, dass unserem Wohlstand soziale und ökologische Fehltritte zugrunde liegen und der Wohlstand auch innerhalb der Schweiz höchst ungerecht verteilt ist.

Unser Engagement bei der Internationalen Zusammenarbeit und öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit hat darum verschiedene Gründe:

  • Wir anerkennen, dass wir in privilegierten Verhältnissen leben und darum Solidarität mit Benachteiligten vorleben können und wollen.
  • Wir wissen, dass Entwicklungszusammenarbeit entscheidend dazu beiträgt, die Demokratie zu fördern, die Wirtschaft anzukurbeln, Gewalt zu reduzieren und die innere wie äussere Sicherheit zu stärken.
  • Wir kennen die Folgen gescheiterter Sicherheits- und Friedenspolitik mit all den Konsequenzen von Krieg, Armut, Migrationsbewegungen, Verfolgung, Flucht – alles verbunden mit unvorstellbarem Leid für betroffene Menschen.

Entwicklungszusammenarbeit ist ein entscheidender Eckpfeiler, damit das explosive Gemisch aus Angst, Aggression, Egoismus und purer Not um Leib, Leben und Existenzgrundlagen sich nicht entzündet und dem ganzen Globus Stabilität nimmt.

Jetzt ist es so, dass bei der Entwicklungszusammenarbeits-Quote, die faktisch ex post gemäss internationalen Standards berechnet wird, die Kosten aus dem Asylbereich eingerechnet werden. Das mag passend oder problematisch sein. Fakt ist: Diese Kosten sind sehr volatil, von nicht planbaren und kurzfristigen Ereignissen abhängig. Die Kosten hängen ab von internationalen Konflikten – aber auch von Fluchtwegen und Fluchtrouten. Beeinflussen kann sie die Schweiz jedenfalls kaum.

Will die Schweiz zur Sicherheit auch in unserem Land beitragen, sind wir entscheidend darauf angewiesen, dass Demokratie, Lebensstandard und Perspektiven weltweit vorankommen. Diese Investitionen zahlen sich für alle Involvierten nachhaltig aus.

Die Kürzungsprogramme in den vergangenen Jahren haben die Internationale Zusammenarbeit unverhältnismässig stark getroffen, verbunden mit den zweitweisen hohen Flüchtlingskosten faktisch doppelt.

Nachhaltige Entwicklung braucht langjährige Projekte, sichere Finanzierung, selbstverständlich auch Controlling und Mut zu notwendigen inhaltlichen Korrekturen.

Was diese äusserst schwierige und wichtige Arbeit aber sicher nicht braucht, ist Abhängigkeiten von artfremden Kriterien wie den Wirren und politischen Stimmungsgeplänkel während den jährlichen Budgetdebatten mit möglichen Zufallsresultaten. Und genau das hat die Motion der rechten Mehrheit der Finanzkommission verlangt: Die Höhe der Bundesmittel für die Entwicklungszusammenarbeit soll im jährlichen Budget ohne Anlehnung an die Bruttonationaleinkommens-Quote erfolgen und sich einzig am Zustand der Bundesfinanzen orientieren.

Bundesrat und Parlamentsmehrheit haben dies faktisch bereits in den vergangenen Jahren so gemacht. Das Ziel der Erfüllung einer Quote soll aber als Leuchtturm und Mahnfinger erhalten bleiben. Darum ist es ein grosser Erfolg, dass der Angriff von rechts, der in der Finanzkommission noch eine Mehrheit gefunden hatte, vom Ratsplenum abgelehnt wurde. 

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin „links“. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.