Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer gehören in den Nationalrat

Die 580‘000 Wahlberechtigten, die ausserhalb der Schweiz wohnen, haben ein Anrecht auf politische Vertretung. «Die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer nehmen die Schweiz als Ganzes wahr, sie tragen zur kulturellen Vielfalt der Schweiz bei und sie wollen ihre berechtigten politischen, sozialen und kulturellen Anliegen in die Politik einbringen», schreibt die SP International in ihrem Wahlmanifest, das sie heute in Bern vorgestellt hat. Darum tritt die SP International in mehreren Kantonen mit eigenen Listen sowie mit eigenen Kandidatinnen und Kandidaten zur Nationalratswahl an.

«Der intellektuelle und kulturelle Reichtum der ‹fünften Schweiz› sollte die Vielfalt unseres Landes bereichern und seine Weltoffenheit fördern», sagt Carlo Sommaruga, Mitglied des Auslandschweizerrats und SP-Nationalrat. Er fordert eine direkte politische Vertretung der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer im Parlament. Ein entsprechendes Postulat der staatspolitischen Kommission wurde kürzlich überwiesen.

Welchen Erfahrungsschatz und welches Knowhow Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland leben, schon heute einbringen können, verdeutlicht Tim Guldimann. Der frühere Schweizer Botschafter in Berlin kandidiert auf der Liste der SP Zürich. Als ausgewiesener Kenner der Europapolitik und bestens vernetzter Diplomat kann Tim Guldimann wesentlich dazu beitragen, die gegenwärtig schwierige Beziehung der Schweiz zur EU zu entspannen.

«Gerade wer im Ausland lebt, ist darauf angewiesen, dass die Schweiz und die EU miteinander auskommen», sagt denn auch Audrey Ruchet-Bach. Die Co-Präsidentin der SP International lebt in Paris und kandidiert in Genf für den Nationalrat. Sie weiss aus eigener Erfahrung, dass gerade die Personenfreizügigkeit für viele Schweizer Bürgerinnen und Bürger ein Gewinn ist, den die Schweiz nicht preisgeben darf.

Auf ein ganz aktuelles Problem weist Thomas Gantenbein, Kandidat auf der internationalen Liste der SP Schaffhausen, hin. Nicht erst seit die Postfinance jüngst verkündet hat, Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern die Kreditkartenverträge zu kündigen, ist es schwierig, Bankbeziehungen mit Schweizer Instituten aufrecht zu erhalten. «Wir sind doch keine Eidgenossen zweiter Klasse, die von den Banken einfach abgezockt werden können», enerviert sich Gantenbein. Das Parlament müsse diese Diskriminierung unterbinden. 

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