Provengo da un Cantone dove il dumping salariale e la pressione sui salari sono una realtà crescente e in certi casi estrema. Ma anche dove c’è chi ha interesse a mettere i lavoratori gli uni contro gli altri, piuttosto che ammettere la responsabilità di imprese senza scrupoli che assumono lavoratori e lavoratrici a basso costo. La mia presenza oggi assume quindi anche questo significato: la pressione sui lavoratrici e le lavoratori ci accomuna qui come in Ticino o al di fuori delle nostre frontiere. E’ quindi urgente garantire dei salari decenti e combattere il lavoro precario.
Der Reichtum in der Schweiz ist immer ungleicher verteilt. Das reichste Prozent besitzt heute gleich viel wie wir übrigen 99% zusammen. Jährlich verdient eine kleine Elite von 12’000 Manager mehr als eine halbe Million Franken Lohn. Der gierigste Abzocker – der CS Chef Brady Dougan- zahlt sich sogar 1820x mehr aus, als der Angestellte mit dem tiefsten Lohn verdient! Dieser Lohn hat nichts mit Leistung und Verantwortung zu tun, sondern mit unanständiger Gier.
Es macht mich wütend, wie sich ein paar wenige immer mehr nehmen und die Bürgerlichen sie mit Steuergeschenken überhäufen. Es macht mich sprachlos, mit welcher arroganten Selbstverständlichkeit sie dies tun. Und es empört mich, dass sie sich auf Kosten von uns allen bereichern: Wir müssen stagnierende Löhne hinnehmen und kämpfen mit explodierenden Mietzinsen und steigende Gesundheitskosten. 400’000 Menschen können nicht von ihrem Lohn leben. Und die Renterinnen und Rentner, welche nur mit der AHV auskommen müssen, haben nicht mehr genügend Geld, um ihren Ruhestand zu geniessen.
In der reichen Schweiz ist Armut trotz Arbeit bittere Realität. In Zürich arbeiten gelernte Verkäuferinnen für 2800 Franken netto pro Monat. Es gibt Dentalassistentin die 3200 Franken verdienen. Ein Angestellter der Uhrenindustrie im Tessin verdient 2900 Franken. Soviel, cari compagni, verdiente Brady Dougan in 5 Minuten!! Die Verkäuferin von Zürich oder der Angesteller im Tessin sind keine Einzelfälle – in der Schweiz arbeiten 440’000 Menschen, die weniger als 4000 Franken im Monat verdienen. Viele von ihnen haben eine Berufslehre gemacht. Wie diese Menschen die steigenden Mieten bezahlen, Krankenkassenrechnungen begleichen oder den Kinder die Schulreise finanzieren sollen, kümmert die Bürgerlichen, die Freunde der Paradeplatz-Manager, nicht. Es kümmert sie auch nicht, dass ein Grossteil der Arbeitnehmenden mit einem Lohn unter 4000 Franken Frauen sind. Wir Frauen sind besonders oft von Tiefstlöhnen betroffen und verdienen im Schnitt immer noch 18% weniger als die Männer.
Weil es die arrogante bürgerliche Mehrheit im Parlament kalt lässt, dass der Lohn oder die Rente nicht zum Leben reicht, wollen wir mit der Mindestlohn-Initiative und der AHV+-Initiative diesen Skandal angehen.
Mit der Mindestlohninitiative wollen wir, dass niemand weniger als 22 Franken pro Stunde oder für eine Vollzeitstelle monatlich 4’000 Franken verdient. Ich hoffe, dass ich auch auf eure Unterstützung zählen kann! Denn mit einem Ja zur Mindestlohninitiative haben über 400’000 Menschen in der Schweiz auf einen Schlag mehr Lohn, 300’000 davon Frauen. Das können wir uns problemlos leisten: Die 300 reichsten Topmanager verdienen gemeinsam 1.8 Milliarden Franken. Mit diesen 1.8 Milliarden könnten wir den 400’000 Menschen einen Lohn von 4000 Franken bezahlen.
Auch Rentnerinnen und Rentner haben ein Leben in Würde verdient. Mit der AHV+-Initiative fordern wir 10% mehr Rente für alle – konkret bedeutet das für Alleinstehende im Durchschnitt 200 Franken mehr pro Monat, für Ehepaare 350 Franken mehr. Menschen, die ein Leben hart lang gearbeitet haben, sollen von ihrer Rente leben können. Besonders werden die Frauen von dieser Erhöhung der AHV-Rente profitieren, weil sie häufig eine zu tiefe Rente haben.
Alle Lohnerhöhungen oder höhere Renten nützen nichts, wenn diese immer schneller von explodierenden Mieten aufgefressen werden. Während Schutzmassnahmen gegen Lohndumping viel zu wenig greifen, fehlen sie auf dem Wohnungsmarkt gänzlich. Auch da machen ein paar wenige Profit auf Kosten von uns allen. Familien, Junge und Normalverdienende finden kaum mehr bezahlbaren Wohnraum – gerade hier in Zürich ist es besonders schlimm. Hausbesitzer stellen langjährige Mieter auf die Strasse und täuschen vor, das Haus sanieren zu wollen. Stattdessen renovieren sie nichts und verdoppeln den Mietzins. Viele Mieterinnen und Mieter müssen deshalb aus ihrem vertrauten Quartier wegziehen, weil sie die Mieten nicht mehr bezahlen können. Sie verlieren ihre Heimat, ihren Ort, wo sie sich wohl gefühlt haben, Nachbarn vertraut haben und mit dem Nachbarskind gespielt haben. Und das nur, damit ein paar wenige noch mehr Geld machen können. Als Präsidentin des schweizerischer Mieterinnen und Mieterverbands machen mich die Geschichten dieser Menschen besonders betroffen. Wir fordern deshalb flankierende Maßnahmen gegen die Mietzinsexplosion und Wohnungsnot. Es braucht ein starkes Mietrecht gegen überhöhte Anfangsmieten und gegen missbräuchliche Kündigungen. Gemeinsam müssen wir genossenschaftlichen Wohnungsbau fördern, damit alle dort wohnen können, wo sie sich zuhause fühlen.
Ein paar wenige bereichern sich also immer mehr auf Kosten von uns allen.
Liebe Anwesende: Es ist höchste Zeit für mehr Gerechtigkeit. Wir haben die Mittel dazu! Statt Boni für ein paar wenige braucht es Lohnerhöhungen für alle! Diesen Herbst können wir mit der 1:12-Initiative einen ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit machen. Denn wenn sich die Abzocker immer mehr bedienen, bleibt für uns alle immer weniger. Mit der 1:12-Initiative können wir das gemeinsam ändern. Niemand soll in einem Jahr weniger verdienen als der Topmanager in einem Monat. Damit stoppen wir Abzocker und schaffen gemeinsam gerechte Löhne. Ich bin überzeugt, dass wir die 1:12-Initiative gewinnen können. Die Menschen sind zu recht empört, ich bin es auch! Wir dürfen uns von den Erpressungen und der Angstmacherei der Bürgerlichen nicht einschüchtern lassen. Es geht ihnen nicht um eure Arbeitsplätze oder Löhne, sondern sie wollen ihre Abzockerfreunde schützen.
Mir geht es um eure Löhne – ich will, dass Abzockerlöhne in Zukunft nicht mehr möglich sind. Ich will, dass der Managerlohn nur noch im Gleichschritt mit dem tiefsten Lohn wachsen kann. Und ich will, dass alle ein faires Stück vom Reichtum erhalten, der von uns allen erarbeitet wird.
Der Tag der Arbeit findet heute zum 123. Mal statt. Überall in der Welt stehen heute Millionen von Menschen auf der Strasse, um sich gegen Diskriminierung, Ungleichheit und Unterdrückung zu wehren und für Solidarität, Freiheit und soziale Gerechtigkeit einzustehen. In Zürich wie im Tessin. In der Schweiz wie in den Länden des Südens. Uns verbinden die Hoffnung und die Überzeugung, dass eine gerechtere Gesellschaft möglich ist. Diese soziale Wende werden wir zusammen erreichen! Ich freue mich sehr heute den 1. Mai mit euch in Zürich zu feiern und zusammen die Schweiz und die Welt zu verändern.