«Es ist wichtig, dass die Kantone von ihrem Ermessensspielraum, der für einzelne Menschen nun existentiell sein kann, konsequent Gebrauch machen», sagt SP-Nationalrätin Samira Marti. «Sie müssen diese Lockerungen konsequent umsetzen und die Betroffenen umfassend informieren.» So kann zum Beispiel die Verlängerung von Fristen für die Betroffenen sehr wichtig sein, da beispielsweise die Möglichkeit, Sprachkurse zu besuchen, aktuell massiv eingeschränkt ist.
Insbesondere auch viele Sans-Papiers sind von der Krise überdurchschnittlich betroffen und haben ihre Stellen – häufig in privaten Haushalten – verloren. Wer über eine C-Bewilligung verfügt, befürchtet, auf eine B-Bewilligung zurückgestuft zu werden, und Inhaber_innen einer B-Bewilligung befürchten den Verlust der Aufenthaltsbewilligung. «Personen, die aufgrund der Krise ihren Arbeitsplatz verloren und deshalb Sozialhilfe beantragt haben, dürfen nicht nachträglich bei Erhalt oder Erneuerung ihrer Bewilligung oder im Einbürgerungsverfahren bestraft werden», sagt Samira Marti. «Wir müssen verhindern, dass es wieder zu den beschämenden Bildern jener Menschen kommt, die in Genf stundenlang Schlange für ein Essenspaket stehen mussten.»