Medienmitteilung der SP Frauen* vom 5. Juni 2021
Frauen aus dem ganzen Land feierten heute auf Einladung der SP Schweiz und der SP Frauen* in Unterbäch (VS) gemeinsam 50 Jahre Frauenstimmrecht. Bundesrätin Simonetta Sommaruga wies auf die Wichtigkeit der Beteiligung von Frauen gerade auch in Fragen der Klima- und Umweltpolitik hin. Die Präsidentinnen der SP Frauen*, der SP Schweiz und der JUSO Schweiz forderten mehr Zeit, Geld und Respekt für die Frauen, die auch in der Corona-Pandemie grosse Lasten getragen haben. Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss und andere Pionierinnen der Frauenbewegung blickten zurück und in die Zukunft im Kampf um gleiche Rechte.
Weder Datum noch Ort der Feierlichkeiten waren zufällig gewählt: Es sind heute genau 50 Jahre her, seit die Demokratie in der Schweiz einen grossen Schritt vorwärts gemacht hat. Am Wochenende vom 5./6. Juni 1971 konnten die Schweizerinnen zum ersten Mal an einem eidgenössischen Urnengang teilnehmen! Doch im Walliser Bergdorf war dies nicht das erste Mal, dass Frauen an einer Abstimmung teilnahmen. Bereits im Jahr 1957 hatten die Frauen in Unterbäch abgestimmt und damit schweizweit und international grossen Wirbel ausgelöst.
Die bekannte Walliser Schauspielerin und Regisseurin Stefanie Ammann führte durch den bunten Anlass. Gemeindepräsidentin Sarah Zenhäusern hiess die aus der ganzen Schweiz angereisten Frauen in Unterbäch willkommen. Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss blickte zurück auf den langen Kampf ums Frauenstimmrecht. Zur grossen Freude aller Anwesenden konnte sie Germaine Zenhäusern, die Tochter des Gemeindepräsidenten, der die legendäre erste Abstimmung mit Frauenbeteiligung von 1957 organisiert hatte, am Anlass begrüssen. Mattea Meyer, Co-Präsidentin der SP Schweiz, sowie Tamara Funiciello und Martine Docourt, Co-Präsidentinnen der SP Frauen* Schweiz, forderten mehr Zeit, Geld und Respekt für die Frauen. Die aktuelle AHV-Revision wurde dabei ebenso thematisiert wie das neue Sexualstrafrecht und die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung. Im Anschluss unterhielt sich JUSO-Präsidentin Ronja Jansen mit Zita Küng, einer Exponentin der Frauenbefreiungsbewegung nach 1968. Längst nicht alle Forderungen von damals sind erfüllt worden, weitere Forderungen sind hinzugekommen – der Weg zur Gleichberechtigung war und ist lange!
«Frauen gehören an die Schalthebel der Macht», betonte Bundesrätin Simonetta Sommaruga in ihrer Rede. Denn Frauen sind in der Politik und in der Wirtschaft entscheidend, gerade auch bei drängendsten Themen unserer Zeit: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. “Dank der Frauen wurde vor mehr als 25 Jahren die Alpen-Initiative angenommen. Dank der Frauen ist die Schweiz in der Verlagerungspolitik nicht nur Pionierin, sondern Vorbild für ganz viele andere Staaten. 70% der Güter durchqueren unser Land auf der Schiene – und nicht auf der Strasse!” erinnerte Simonetta Sommaruga in ihrer Rede. “Ich danke darum den Frauen von Herzen für ihre Weitsicht, die sie in diesen 50 Jahren bewiesen haben.”