Angesichts der sehr aggressiven Kampagne der Gegner der Vorlage zeigen die Zahlen der aktuellen gfs-Umfrage, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer nicht täuschen lassen. Für SP-Nationalrat Angelo Barrile (ZH) «bildet dies ein ermutigendes Zeichen gegenüber allen jungen Menschen, die in der Schweiz geboren und aufgewachsen sind und trotzdem noch keinen Schweizerpass besitzen». Die Bevölkerung möchte auf sachlicher Grundlage diskutieren und nicht mit emotionalen Scheinargumenten in die Irre geführt werden. Es geht um einen Kompromiss, der eine Öffnung gegenüber der dritten Generation ermöglicht, aber gleichzeitig an strengen Rahmenbedingungen festhält.
Auch sehr ermutigend: Das Stimmvolk versteht, dass die erleichterte Einbürgerung der 25‘000 betroffenen Personen, von denen mehr als die Hälfte (14‘000) die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, eine Chance für die Schweiz darstellt. Diese Menschen tragen schon jetzt zur Gestaltung der Zukunft des Landes mit, in dem sie aufgewachsen sind. Bald werden sie auch aktiv an der direkten Demokratie der Schweiz teilnehmen können.
Selbst wenn zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Mehrheit des Stimmvolkes hinter einem JA steht, muss das Ziel bleiben, auch ein Ständemehr zu erlangen. Es bleibt viel Arbeit, vor allem für die Mitte-Rechts-Parteien, die sich ebenfalls für die Vorlage aussprechen. Sie müssen die konservativen Kantone überzeugen, die andernfalls das Resultat kippen könnten.