Alle Jahre wieder bietet uns das Weihnachts-Shopping einen Anlass, unser Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Mehr denn je ist es angebracht, dass wir uns bei unseren Kaufentscheidungen Gedanken über die Rolle der Werbung machen. Denn: Ein Umdenken ist möglich.
Anlässlich des Black Friday 2023 haben wir (Genève Zéro Pub, Sortir de la Pub und IG Plakat | Raum | Gesellschaft) uns zusammen mit über 160 Mitunterzeichner:innen – nationale, kantonale und kommunale Parlamentarier:innen (darunter über 20 sozialdemokratische Mandatsträger:innen), werbekritische Organisationen, Wissenschaftler:innen und Privatpersonen – gegen die Verbreitung von schädlicher Werbung, insbesondere im öffentlichen Raum, ausgesprochen.
Lesen Sie unseren offenen Brief (auf Französisch, Deutsch und Englisch)
In den letzten Jahren wurde das Konsumverhalten als eine der Hauptursachen für den Klimawandel, die Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit identifiziert. Die Werbung, deren ausdrückliche Absicht es ist, Wünsche zu wecken, spielt eine erhebliche Rolle bei der Förderung eines unreflektierten Konsumverhaltens. Zwar kann Werbung die Wirtschaft ankurbeln, indem sie zum Konsum anregt, doch hat es weitreichende ökologische und soziale Folgen, wenn wir der Werbung unablässig ausgesetzt sind.
Darüber hinaus hält Werbung oft Stereotypen aufrecht und kann zu übermässigem Konsum verleiten, was wiederum zu gesellschaftlichen Problemen wie Verschuldung führen kann. Werbung für fossile Brennstoffe, Geländewagen, Flugreisen, Fast-Fashion-Kleidung, Rindfleisch und Milchprodukte sowie Luxuskreuzfahrten sind wegen ihres Beitrags zu den Treibhausgasemissionen und der anhaltenden Klimakrise besonders in die Kritik geraten.
Doch ein Wandel ist möglich. Zahlreiche Initiativen in ganz Europa und in der Schweiz haben gezeigt, dass es möglich ist, diesen Herausforderungen auf demokratischem Weg zu begegnen. Bürger:innen und Politiker:innen haben wichtige Schritte unternommen, um den öffentlichen Raum von kommerzieller Aussenwerbung zu befreien. Als Aktivist:innen und engagierte Bürger:innen dürfen wir nicht aufhören, weiterhin auf systemische Probleme hinzuweisen und diese Bewegung voranzutreiben.
Überdenken wir unsere Konsumgewohnheiten, stellen wir die Taktiken der Werbetreibenden in Frage stellen und arbeiten wir auf eine ökologische und soziale Zukunft hin!
Solidarisch für eine nachhaltige Zukunft,
Emmanuel Deonna, Genève Zéro Pub
Nicolas Rey, Sortir de la Pub
Christian Hänggi, IG Plakat | Raum | Gesellschaft