Eine rote Strategie für den gelben Riesen – damit unsere Post in der Zukunft erfolgreich ist!

Durch die Segmentierung in unzählige Unternehmensbereiche ist eine Gesamt-Strategie für die Post verloren gegangen. Die immer neuen Veröffentlichungen zu den Vorgängen in den letzten Jahren, Monaten und Tagen zeigen, dass der Vertrauensverlust so gross ist, dass es neue Leute im Verwaltungsrat, den Geschäftsleitungen und einzelnen Aufsichtsgremien braucht, die Begriffe wie «Service Public» und «bundeseigener Betrieb» verstehen.

Die gelbe Farbe der Schweizerischen Post im Quartier, am Dorfplatz und auf dem Postauto waren jahrzehntelang Symbol für eine Grundversorgung, bei der die Bedürfnisse der Bevölkerung im Zentrum standen – mit ihren Services sorgten sie dafür, dass alle in der Schweiz jederzeit und günstig Zugang zu den postalischen Dienstleistungen des Brief- und Paketverkehrs, des Zahlungsverkehrs und des öffentlichen Verkehrs hatten. 

Die Zeit vergeht, die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner wandeln sich,  sicher muss sich auch die Post anpassen. Dienstleistungen, die nicht mehr nachgefragt werden, sind durch solche, die der gesellschaftliche Wandel erwartet, zu ersetzen. Das wäre die Aufgabe des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitungen und auch unser Vertreter als Eigner, dem Bund, gewesen. Doch statt sich an den Grundprinzipien des Service Public zu orientieren, haben sich die Verantwortlichen darauf konzentriert, Dienstleistungen zu Gunsten der Gewinnmaximierung abzubauen und ein undurchsichtiges Firmenkonstrukt zu installieren. Dieses ermöglichte, boni-relevante Gewinne zu verschieben sowie Günstlinge in Firmen- wie Aufsichtsgremien zu platzieren. Die «erfolgreichen» Manager haben sich dann mit unanständig grosszügigen Löhnen an unserem Service Public gütlich getan.

Es braucht neue Köpfe und eine Gesamtstrategie

Durch die Segmentierung in unzählige Unternehmensbereiche ist eine Gesamt-Strategie für den Konzern verloren gegangen. Die immer neuen Veröffentlichungen zu den Vorgängen in den letzten Jahren, Monaten und Tagen zeigt, dass der Vertrauensverlust so gross ist, dass es neue Leute im Verwaltungsrat, den Geschäftsleitungen und einzelnen Aufsichtsgremien braucht, die Begriffe wie «Service Public» und «bundeseigener Betrieb» verstehen.

Bei der Strategie (siehe unseren Masterplan für die Post) sind drei Schwerpunkte zu setzen:

Die Grundversorgung ist zu priorisieren: Sicherung des Zugangs zu den postalischen Dienstleistungen und mit neuen innovativen Grundversorgungs-Projekten ist dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung zu tragen.
Klare, übersichtliche Unternehmensstruktur: Reintegration aller Unternehmensbereiche, bei denen die Post die Mehrheit hält und Sicherung des systemrelevanten Zahlungsverkehrs unabhängig von den übrigen Postbankdienstleistungen.
Das Personal fördern statt schikanieren: Für ein motiviertes Personal als grösste Stärke der Post sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die vom Bund als verantwortungsbewussten Arbeitgeber zu erwarten sind – GAV-Pflicht für alle Unternehmensbereiche, Plafonierung der Kaderlöhne, Abschaffung der variablen Lohnbestandteile und Schluss mit der Auslagerung von Arbeitsplätzen.

Wenn gemeinhin gesagt wird, jede Krise sei auch eine Chance, dann wäre jetzt die Chance riesengross – Zeit, dass die Schweizerische Post als Bundesbetrieb wieder in den Dienst der Bevölkerung gestellt wird.

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