Natürlich sind vor dem unvorstellbaren Leid und der Gewalt in Syrien alle Bemühungen der europäischen Länder ungenügend. Angesichts von über 3,8 Millionen Flüchtlingen und weiteren Millionen von Menschen, die auf Nothilfe angewiesen sind, ist Europa überfordert. Doch immerhin setzt die Schweiz und insbesondere Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ein ganz wichtiges Zeichen: Mit der Aufnahme von 3000 Kriegsflüchtlingen, vor allem Familien mit Kindern, leistet die Schweiz mehr als die meisten anderen Länder Europas.
Jedes Kind, jede Familie, die gerettet werden kann, ist ein Erfolg. Natürlich ist die Schweiz mit diesem ersten Schritt nicht aus der Verantwortung entlassen. Die Hilfe für die Menschen in und um Syrien muss weiter intensiviert werden. Doch der heutige Entscheid ist auch innenpolitisch ein wichtiges Signal, dass die humanitäre Tradition der Schweiz noch immer lebendig ist. Und dass die zynische, menschenverachtende und hetzerische Asylpolitik der Nationalkonservativen keine Mehrheit findet.