Es ist Zeit für eine Erhöhung der AHV-Renten

AHVplus: Nationalratsdebatte vom 16. Dezember 2015

Anna ist die beste Freundin meiner Mutter. Sie, Anna, ist 87 Jahre alt. Anna geht es nicht gut, nicht nur, weil sie altersbedingt die eine oder andere gesundheitliche Einschränkung hat. Nein, Anna macht sich Sorgen um ihre finanzielle Zukunft. Sie lebt ausschliesslich von der AHV-Rente - ihr verstorbener Mann hat sich das Pensionskassenkapital ausbezahlen lassen, als er sich vorzeitig pensionieren liess. Anna muss jeden Monat ihre kleinen Reserven anzapfen. Sie hat ausgerechnet, dass sie das noch etwa während zwei Jahren in dem Umfang tun kann, wie sie das muss. Nachher müsste sie den für sie schweren Gang zum Sozialamt machen, damit sie Ergänzungsleistungen beantragen kann.

Die Geschichte von Anna ist nicht fiktiv. Im realen Leben heisst sie anders, aber alles andere entspricht der Wahrheit. Wie Anna geht es vielen Männern und Frauen in unserem Land.

Die Initiative AHVplus ist die Antwort auf die Sorgen von Anna: Mit der Initiative erhalten Rentnerinnen und Rentner einen Zuschlag von 10 Prozent zu ihrer AHV-Rente. Mit diesem Zuschlag wird das bewährte System der Rentenberechnung nicht infrage gestellt. Die AHV-Renten werden gemäss dem Mischindex der Teuerung angepasst. Als Folge dieser Anpassung hinkt die Entwicklung der AHV-Rente hinter derjenigen der Löhne her. Das heisst mit anderen Worten, die AHV-Renten decken einen immer kleiner werdenden Teil des ehemaligen Erwerbseinkommens.

Die AHV-Rente erhält beim Renteneinkommen eine immer stärkere Bedeutung. Es ist an der Zeit, dass wir endlich eine Erhöhung der AHV-Renten vornehmen.

Hinzu kommt, dass die Renten der Pensionskassen, sofern überhaupt vorhanden, in den letzten Jahren massiv unter Druck gekommen sind. Die AHV-Rente erhält damit beim Renteneinkommen eine immer stärkere Bedeutung. Es ist an der Zeit, dass wir endlich eine Erhöhung der AHV-Renten vornehmen.

Es ist klar, dass die Erhöhung der AHV-Renten etwas kostet. In der Botschaft wird mit 4 Milliarden Franken gerechnet. Niemand bestreitet, dass die Initiative mit Kosten verbunden ist. Die Erhöhung der AHV-Renten um durchschnittlich 200 Franken pro Monat für Alleinstehende und 350 Franken für Ehepaare ist finanzierbar. Sie kostet Arbeitgeber und Angestellte je 0,4 Lohnprozente.

Das ist nach vierzig Jahren Stillstand bei den Lohnbeiträgen vertretbar, umso mehr, als die AHV für das Gros der Bevölkerung und für die KMU das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat und die durchschnittlichen Beiträge an die zweite Säule stetig gestiegen sind und 2014 bei über 18 Prozent lagen.

In der Diskussion um die Initiative wird jeweils argumentiert, dass es ja die Ergänzungsleistungen gibt und dass damit das Existenzminimum für Rentnerinnen und Rentner gewährleistet ist. Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es viele Menschen als entwürdigend empfinden, wenn sie zum Sozialamt gehen müssen, obwohl die Ergänzungsleistungen als ein wichtiger Teil unseres Sozialversicherungssystem betrachtet werden können und es eigentlich einen klaren Rechtsanspruch auf Ergänzungsleistungen gibt. Die Leute erleben die Ergänzungsleistung als eine staatliche Unterstützung, die sie lieber nicht beanspruchen möchten. Ich hatte schon oft Klientinnen oder Klienten in der Beratung, welche mir sagten, dass sie den Staat nicht um Hilfe angehen wollen.

Es gibt viele Menschen wie Anna in unserem Land, die am Ende jedes Monats feststellen müssen, dass ihr Renteneinkommen nicht reicht. Ein Essen im Restaurant, ein paar Tage in einem Hotel sind für sie ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. 

Auch Anna, von der ich eingangs gesprochen habe, will diesen schweren Gang nicht machen. Anna wird vielleicht nicht mehr erleben, dass wir etwas für sie tun. Es gibt aber viele Menschen wie Anna in unserem Land, die am Ende jedes Monats feststellen müssen, dass ihr Renteneinkommen nicht reicht. Ein Essen im Restaurant, ein paar Tage in einem Hotel sind für sie ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. Wollen wir so mit den Menschen umgehen, die in ihrem ganzen Erwachsenenleben gearbeitet, Kinder grossgezogen und einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesellschaft geleistet haben?

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

In einigen Kantonen wird zusätzlich ein Solidaritätsbeitrag erhoben.

Für mehr Informationen kannst Du Dich an die SP an Deinem Wohnort oder in Deinem Kanton wenden.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin „links“. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.