Die Rede vom „Zweitverdienst“ meint: Junge Frauen sollen zu Hause bei ihren Eltern wohnen, wo sie für ihren Lebensunterhalt nicht alleine aufkommen müssen. Wenn sie einen besser verdienenden Mann gefunden haben, können sie in seinen Haushalt ziehen und einen „Zweitverdienst“ beisteuern. Ökonomisch unabhängige Frauen, welche ein eigenständiges Leben führen, sind diesem Herrn wohl ein Greuel.
Dieses Rollenbild des letzten Jahrhunderts, das Herr Bigler und seine Freunde vom radikalen Flügel von Gewerbe und SVP propagieren, gilt es zu überwinden!
Tatsache ist: Viele Frauen arbeiten in Branchen mit tiefen Löhnen. Gerade weil diese Löhne unanständig tief sind, muss häufig ein Erwerbsmodell mit dem besserverdienenden Mann als Haupterwerbstätigem gewählt werden. Und dies unabhängig davon, ob Mann oder Frau dies so möchten.
Alle Löhne, egal ob von Frau oder Mann, müssen anständig sein. Ein wichtiges Werkzeug für mehr Lohngleichheit und Gleichstellung steht nun zur Diskussion: Mit dem Mindestlohn werden die viel zu tiefen Löhne von 230‘000 Frauen und 100‘000 Männern erhöht.
Wir fortschrittlichen Frauen bekämpfen dieses von alten, reichen Männern propagierte Rollenbild und setzen uns darum für einen angemessenen Mindestlohn ein. Damit Frauenlöhne endgültig kein Sackgeld mehr sind!
Erst-Unterzeichnerinnen:
- Yvonne Feri, Nationalrätin SP AG, Präsidentin SP Frauen
- Maria Bernasconi, Nationalrätin SP Genf, Geschäftsführerin Personalverband des Bundes (PVB)
- Barbara Gysi, Nationalrätin SP SG, Vizepräsidentin SP Schweiz, Präsidentin Gewerkschaftsbund St. Gallen
- Jacqueline Fehr, Nationalrätin SP ZH, Vizepräsidentin SP Schweiz
- Marina Carrobio, Nationalrätin SP Tessin, Vizepräsidentin SP Schweiz