Auch ohne direkten Gegenvorschlag zur Initiative für eine öffentliche Krankenkasse anerkennt der Bundesrat mit seinem heutigen Entscheid erneut den dringenden Reformbedarf im Krankenversicherungswesen. Mit der Trennung von Grund- und Zusatzversicherung sowie mit der Verfeinerung des Risikoausgleichs nimmt er in einer zweiten Botschaft zwei zentrale Reformelemente der Initiative auf. „Der Bundesrat geht dabei in die richtige Richtung“, sagt SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr, „aber nur die öffentliche Krankenkasse garantiert den Prämienzahlenden eine einfache, gerechte und günstige Krankenversicherung“.
Der Trägerverein der Initiative für eine öffentliche Krankenkasse bedauert die Ablehnung der Initiative durch den Bundesrat, ist aber überzeugt, an der Urne eine Mehrheit der Stimmenden von den Vorteilen eines Systemwechsels überzeugen zu können.
- Die öffentliche Krankenkasse ist einfacher – für Versicherte wie für Leistungserbringer. Der jährliche Wechselwahnsinn entfällt und Ärztinnen und Ärzte müssen sich nicht mehr mit über 60 Versicherungen und ihren Klauseln herumschlagen, sondern können sich wieder mehr um die Patientinnen und Patienten kümmern.
- Die öffentliche Krankenkasse ist gerechter, da sie auf die individuellen Bedürfnisse der Versicherten eingeht und nicht sogenannt schlechte Risiken mit Tricks und Schikanen abzuwimmeln versucht.
- Die öffentliche Krankenkasse ist günstiger, da nicht mehr 60 Verwaltungen parallel betrieben werden müssen. Und anstatt Prämiengelder für Werbung und die Jagd nach guten Risiken aufzuwenden, fliessen die Mittel wieder dorthin, wo sie auch hingehören, nämlich in die Behandlung der Patientinnen und Patienten.