Für soziale und ökologische Gerechtigkeit: Ja zur Umweltverantwortungsinitiative

Wir müssen zukunftsfähig wirtschaften, damit wir den Wohlstand und die Umwelt für künftige Generationen erhalten können. Genau das verlangt die Umweltverantwortungsinitiative. Sie nimmt die Grosskonzerne in die Pflicht, die für viele Umweltschäden verantwortlich sind.

Von Hasan Candan, Nationalrat LU

Klimakrise, Artensterben, Verschmutzung von Wasser und Böden – die Art, wie wir wirtschaften, zerstört unsere Lebensgrundlagen und gefährdet den Wohlstand von uns und künftigen Generationen. Die natürlichen Ressourcen gehören der Allgemeinheit, doch werden sie immer häufiger privatisiert und die Umweltschäden der Allgemeinheit aufgebürdet.

Die Umweltverantwortungsinitiative will das ändern. Sie fordert ein Wirtschaftssystem, das auf einer gerechten Verteilung der natürlichen Ressourcen und dem Verursacherprinzip basiert. Nicht mehr die Allgemeinheit – wir alle! –  soll für die Umweltschäden aufkommen, sondern jene, die Natur und Mensch ausbeuten und davon profitieren.

Mit einem Ja am 9. Februar sichern wir unsere Lebensgrundlagen und unseren Wohlstand – heute und in Zukunft.

Im Detail sprechen drei Gründe besonders für ein überzeugtes Ja:

  • Die Zeit drängt

Je länger wir zuwarten, desto mehr Leid und Kosten verursachen Umweltkatastrophen. Die Belastbarkeitsgrenzen unseres Planenten werden massiv überschritten. Die negativen Auswirkungen sind bereits heute finanziell spürbar: Die Lebensmittelpreise sind in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gestiegen, unter anderem wegen Ernteverlusten und höheren Produktionskosten nach Dürren oder Hitzeperioden. Wir müssen jetzt handeln, damit sich die Produktion von lokalen, gesunden und bezahlbaren Nahrungsmitteln für die Zukunft sichern lässt.

 

  • Für eine nachhaltige Wirtschaft und die Sicherung unseres Wohlstandes

Die Schäden an der Umwelt werden immer grösser. Damit steigen auch die Kosten, die auf die Allgemeinheit überwälzt werden. Wenn wir jetzt nicht handeln, steigen Klima-, Umwelt-, Biodiversitäts- und Gesundheitskosten bis 2050 auf 15 bis 20 Prozent des Bruttonationalprodukts, wie verschiedene Fachstellen vorrechnen, etwa der Rückversicherer Swiss Re, das Bundesamt für Umwelt oder Infras. Das bedeutet konkret, dass wir die ersten zwei Monate jedes Jahres nur arbeiten, um die Schäden zu bezahlen, die hauptsächlich von Grosskonzernen verursacht wurden. Ein solches Wirtschaftssystem ist nicht zukunftsfähig. Unsere Wirtschaft darf nicht mehr Ressourcen verbrauchen als unsere Umwelt verkraften kann. Die Investitionen in die Transformation unseres Wirtschaftssystems kommen uns allen zugute. Sie sichern langfristig unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze.

 

  • Für ökologische und soziale Gerechtigkeit

Die natürlichen Ressourcen gehören uns allen und müssen gerecht verteilt werden. Für Umweltschäden müssen jene aufkommen, die sie verursachen und davon profitieren. Reiche Länder wie die Schweiz sind die Hauptverantwortlichen für die Klimakrise. Doch die Leidtragenden sind vor allem Menschen und Tiere in Ländern des globalen Südens. Sie sind besonders von Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen betroffen. Durch den Entzug ihrer Lebensgrundlagen sind sie gezwungen ihr Land zu verlassen – die Klimakrise wird immer mehr zum Fluchtgrund.

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