Um gemeinnützigen Wohnungsbau zu realisieren, braucht es vor allem Engagement vor Ort: in den Kantonen, Städten und grossen Gemeinden – hier kann der Einsatz von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten einen wichtigen Beitrag leisten. Es wäre darum erstrebenswert, dass sich in Kantonen und Städten SP-Arbeitsgruppen bilden, die Antworten auf zentrale Fragen im Zusammenhang mit dem gemeinnützigen Wohnungsbau finden.
Von Jean-Pierre Prodolliet
Bestandesaufnahme zum Wohnbedarf im Alter
- Wie viele über 65-Jährige haben aktuell im entsprechenden Kanton keine für sie passende Wohnsituation?
- Wie gross wird der Mehrbedarf an Wohnraum bei gestiegener Anzahl älterer Menschen in fünf Jahren sein?
Potential des gemeinnützigen Wohnungsbaus
- Was kann mit Einwirkung auf Planungswerke (Richtpläne, Ortsplanungen etc.) für mehr gemeinnützigen Wohnungsbau erreicht werden?
- Braucht es für den Kanton – allenfalls auch für dessen grössere Gemeinden – Zielsetzungen für die Erhöhung des Anteils gemeinnützigen Wohnungsbaus?
- Braucht der Kanton ein Wohnraumförderungsgesetz mit Finanzierungs- und Subventionsmöglichkeiten?
- Gibt es im Kanton Wohnbauparzellen die von der Öffentlichkeit im Baurecht an Wohnbauträgerschaften abgegeben werden könnten?
- Gibt es im Kanton Wohnbaugenossenschaften, die sich erweitern wollen?
- Gibt es bestehende Wohnbauten, die sich zum Kauf durch eine gemeinnützige Trägerschaft eignen?
- Sind im Kanton grössere Wohnbauprojekte in Vorbereitung, bei denen die Integration von Genossenschaftswohnungen realistisch wäre?
Politische Umsetzung
Mit den Antworten auf diese Fragen liesse sich ein Aktionsprogramm (Leserbriefe, Interpellationen, parlamentarische Vorstösse, Initiativen) entwickeln. Ein solches Aktionsprogramm könnte Teil der sozialdemokratischen Antwort auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum sein.
Autor: Jean-Pierre Prodolliet, Delegierter Kanton Zug SP60+ Schweiz