Das Hausarztmodell ist denn auch bei den Krankenversicherungen eines der erfolgreichsten. Braucht es weitere Untersuchungen, werden die Patienten an Spezial-Ärztinnen weiterverwiesen. Doch in 70 Prozent aller Fälle löst die Hausarztmedizin das gesundheitliche Problem und dies erst noch sehr günstig.
Die wichtigste Anlaufstelle ist also der Hausarzt. Leider ist der Beruf ins Hintertreffen geraten. Vor allem in ländlichen Gegenden ist es schwierig, junge Ärztinnen und Ärzte zur Weiterführung von Hausarztpraxen zu finden. Hausarzt zu sein scheint nicht mehr attraktiv. Eine Spezialpraxis in der Stadt ist meist einträglicher und die Arbeitszeit weniger belastend.
Dieser Trend hat einen wesentlichen Einfluss auf die stetige Erhöhung der Gesundheitskosten und der Krankenkassenprämien. Doch die Hausärztin ist eine Vertrauensperson, die mehr positiven Einfluss auf die Genesung hat, als Spritzen und Pillen allein. Alles in allem ist das Hausarztmodell eine Erfolgsgeschichte. Mit einem Ja zur «medizinischen Grundversorgung» am 18. Mai können wir diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Die Vorlage ist das Resultat der Hausarzt-Initiative. Der Gegenvorschlag des Parlaments will die medizinische Grundversorgung stärken und dem drohenden Mangel an Hausärzten und Pflegenden vorbeugen.
Weil ich auch künftig einen Hausarzt oder eine Kinderärztin möchte, der oder die mich und meine Kinder kennt, stimme ich Ja. Weil ich eine Hausärztin möchte, die mich eine lange Zeit meines Lebens, vielleicht lebenslang, betreut, bei Bedarf sogar zu mir nach Hause kommt, mich später einmal sogar noch im Alters- und Pflegeheim medizinisch versorgt, stimme ich am 18. Mai Ja zur medizinischen Grundversorgung! Das Hausarztmodell soll eine Erfolgsgeschichte bleiben!