Medienmitteilung der SP Schweiz und der SP Frauen* Schweiz zum Frauen*streik vom 14. Juni 2019
Violette Tücher wehten heute um 11 Uhr an der Fassade des Bundeshauses, als Zeichen der Solidarität mit den Streikenden in der ganzen Schweiz. Von Chiasso bis Basel, von Genf bis Pontresina, in allen Städten sowie in unzähligen kleineren Gemeinden, in zahlreichen Betrieben, Schulen und anderen Einrichtungen haben heute zehntausende von Frauen generationenübergreifend für eine gleichberechtigte und fortschrittliche Schweiz gestreikt und demonstriert. Sie haben ein unmissverständliches Zeichen gesetzt: Die Zeit des Wartens ist vorbei, jetzt muss es mit der Gleichstellung vorwärts gehen!
Die Forderungen und die Aktionen der Streikenden waren vielfältig, bunt und fantasiereich. Sie lassen sich auf einige gemeinsame Nenner bringen: Die Frauen wollen teilhaben an der Gesellschaft, sie wollen volle Anerkennung für ihre Arbeit, sie wollen Zeit für ihre Familien und sie wollen Respekt.
Auch die SP Schweiz und die SP Frauen* Schweiz haben sich in allen Regionen aktiv am Streik beteiligt und in den Streikkomitees mitgearbeitet. Die SP-Bundesparlamentarierinnen verliessen um 11 Uhr den Nationalratssaal, um vor dem Bundeshaus die Streikenden zu treffen und deren Forderungen an die Politik entgegenzunehmen.
«Wir tragen diese Forderungen ins Bundeshaus. Dieser Frauen*streik soll konkrete Verbesserungen in der Gleichstellung auslösen», erklärte SP-Nationalrätin und Vize-Fraktionspräsidentin Nadine Masshardt im Namen der SP-Bundeshausfraktion. Die SP-Parlamentarier und Mitarbeiter des SP-Sekretariats boten bei den Aktivitäten der «solidarischen Männer Bern» ihre Mithilfe an.
«Der heutige Tag hat gezeigt, dass es den Frauen reicht. Jetzt muss es vorwärts gehen. Wir Frauen haben es satt, uns unter unfairen Bedingungen mit den Männern in einem 100-Meter-Lauf messen zu müssen und mit einem Burnout im Ziel anzukommen», fasst Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen* Schweiz, ihre Eindrücke des grossen Tages zusammen.
Die SP Frauen* Schweiz sind mit vier Forderungen in den Streik gezogen. Sie fordern unentgeltliche Krippenplätze für alle, verbindliche Massnahmen zur Lohngleichheit, eine bessere Entlöhnung der sogenannten «Frauenberufe» und eine gleichberechtigte Elternzeit von 50 Wochen. Diese Forderungen bleiben über den heutigen Tag hinaus bestehen. Auch nach Abschluss des vor einem Jahr ausgerufenen «Frauenjahres» der SP Schweiz muss das Thema Gleichstellung einen zentralen Platz auf der politischen Agenda einnehmen.