Auf ein wenig originelles, aber bekanntes Rezept griff kürzlich der Tagi zurück: Man hetze die eigenen Leute auf die Initiative. Auch wenn man die Story mit der Brechstange hinbiegen muss. Im Tagi-Artikel – reisserisch tituliert mit „SP-Stadtpräsidenten kritisieren die 1:12-Initiative“ – fanden sich exakt zwei Zitierte, wovon einer – Alex Tschäppät, der übrigens einen Tag darauf mit der 1:12-Fahne vor dem Bundeshaus posierte, – wörtlich sagte, dass er: a) ein Ja in die Urne lege und: b) auf ein gutes Resultat hoffe. Die anderen mochten sich nicht äussern, was den Tagi dazu veranlasste, in der Mottenkiste zu wühlen und frühere Äusserungen aufzuwärmen. Das gleiche, wässrige Süppchen köchelte tags darauf der Blick gleich nochmal auf – mit demselben Ergebnis: Was drauf steht, ist nicht drin.
Mit Verlaub, Tagi und Blick: Die Regierungsvertreter sind mit der mit der Lupe gesucht und die Zitate an den Haaren herbeigezogen. Es ist schlicht keine Story. Es riecht nach Kampagnenjournalismus.
Bei über 30‘000 Mitgliedern wird es immer jemanden geben, der eine andere Meinung hat. Das war schon immer so und das wird sich nicht ändern. Deswegen ist die SP die SP. Persönlich habe ich es aber noch nie erlebt, dass eine Initiative so viel Begeisterung in den eigenen Reihen auslöste. Eine so grosse Mobilisierung hat es noch nie gegeben. Einen Tag nach dem Druck des ersten Flyers musste nachproduziert werden, täglich gehen neue Bestellungen ein, die Abstimmungszeitung drucken wir in einer Millionenauflage. Sektionen, von denen ich noch nie gehört habe, Mitglieder, Sympis, Rentnerinnen, Schüler rufen an und fragen, ob sie eine Fahne aufhängen/Flyer verteilen/bei einer Aktion mithelfen können. Darüber freue ich mich so, dass ich die ewiggleiche Leier am Zeitungshimmel gar nicht mehr höre. Merci Mitglieder, merci Sektionen, merci für euer Engagement.