Leider hat der Bundesrat heute noch kein Hilfspaket für die familienergänzende Kinderbetreuung gesprochen. Er verpasst damit die Chance, die missliche Lage der Kindertagesstätten (Kitas) und der betroffenen Eltern in der Corona-Krise rasch und unbürokratisch abzufedern. Die SP Frauen* Schweiz bedauern diese Entscheidung sehr.
Gewerkschaften, feministische Organisationen und Frauenverbände sind sich einig: Wer in diesen Tagen der Corona-Krise Kinder betreut, muss dringend entlastet werden. Die SP Frauen* Schweiz haben aus diesem Grund den «Aktionsplan Kinderbetreuung» präsentiert. Besonders stossend ist die Situation der Kitas: Unklare Regelungen und uneinheitliche Umsetzungen in den Kantonen führen dazu, dass entweder der Ausfall der Elternbeiträge die Kitas in ihrer Existenz bedrohen oder Eltern die Beiträge weiterhin bezahlen müssen, obwohl sie die Kinder selbst zuhause betreuen.
Indem der Bundesrat keine finanzielle Unterstützung für die familienergänzende Kinderbetreuung spricht, lässt er Kitas, Betreuungsfachkräfte und Eltern leider einmal mehr im Regen stehen. «Es wäre wichtig gewesen, die Betroffenen jetzt rasch zu entlasten, denn für sie alle bedeutet die momentane Situation Unklarheit und Stress», sagen die Co-Präsidentinnen der SP Frauen* Schweiz, Martine Docourt und Tamara Funiciello. «Ebenso wichtig wäre aber auch, dass den Eltern, welche von zuhause aus arbeiten, Betreuungszeit als Arbeitszeit angerechnet wird. Der Bund sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Denn Homeoffice und Homeschooling sind nicht vereinbar!»
Diese Krise zeigt deutlich, dass die Stabilität unserer Gesellschaft zu einem grossen Teil auf der Care-Arbeit beruht, welche mehrheitlich von Frauen ausgeführt und immer noch ungenügend bezahlt wird. Daraus müssen Lehren gezogen werden. Die Kinderbetreuerinnen gehören zu jenen Beschäftigten, deren Arbeitsbedingungen und Löhne dringend verbessert werden müssen!