Keine weiteren Ausreden: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Geht es um die Gleichstellung von Mann und Frau, so verzögert und verweigert die Schweizer Politik seit Jahrzehnten jegliche Massnahmen. Anstatt Lohndiskriminierung anzupacken, wiederholen die Bürgerlichen immer wieder ihre alte Leier und stellen sich quer gegen jeden noch so kleinen Fortschritt. Dies, obwohl Ungleichbehandlung auf Grund des Geschlechts schon seit 37 Jahren von der Verfassung verboten ist. Am 1. Mai demonstrieren zehntausende Frauen und Männer in der ganzen Schweiz gegen Lohndiskriminierung und fordern endlich Gleichstellung.

«Ich bin es satt, noch immer für die gleichen Anliegen auf die Strasse zu müssen wie schon meine Eltern und Grosseltern. Das Kleinreden, Verharmlosen und Verleugnen von Lohndiskriminierung muss aufhören. Die Statistik zeigt: Frauen verdienen im Schnitt 18.1% weniger Lohn, 7.4% davon gehen auf Geschlechterdiskriminierung zurück. Unsere Forderung ist alt und leider noch immer aktuell: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!», sagt Natascha Wey, CO-Präsidentin der SP Frauen* an der 1.-Mai-Veranstaltung in Thun.

SP-Präsident Christian Levrat mahnt in Freiburg die Parlamentsmitglieder, den Verfassungsauftrag endlich umzusetzen: «Es gibt keine Ausreden. Lohndiskriminierung existiert und muss endlich bekämpft werden! Aktionen wie die Blockierung der Lohngleichheitsvorlage durch den Ständerat in der vergangenen Session haben keinerlei Legitimation. Die Bevölkerung fordert Veränderung – es ist Zeit, dass die Politik und die Wirtschaft endlich in der Realität ankommen.»

Min Li Marti, SP-Nationalrätin und Geschäftsleitungsmitglied der SP Frauen*, ermutigt in Chur die Demonstrierenden, weiterzumachen: «Sozialer Fortschritt wird nie geschenkt. Weder den Männern noch den Frauen. Er muss immer erkämpft und dann auch verteidigt werden. Und wir kämpfen für weitere Fortschritte, für bessere Vereinbarkeit, für Lohngleichheit, für mehr Mitsprache, für gute Arbeitsbedingungen und anständige Löhne.»

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