Das erfolgreiche Impulsprogramm für Kinderbetreuung geht auf einen Vorstoss von SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr zurück. In den letzten zwölf Jahren wurden mit Unterstützung des Bundes 43‘000 Betreuungsplätzen in Krippen, Hort und Tagesschulen geschaffen. Mit dem Entscheid von gestern Mittwoch hat nun der Nationalrat die Anschubfinanzierung für weitere vier Jahre verlängert. Das Anliegen hat im Nationalrat bis weit ins bürgerliche Lager Unterstützung gefunden.
Junge Männer und Frauen sollen sich nicht zwischen Berufstätigkeit oder Kindersegen entscheiden müssen.
Junge Männer und Frauen sollen sich nicht zwischen Berufstätigkeit oder Kindersegen entscheiden müssen. Es wird anerkannt, dass die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen ein wichtiges und auch wirtschaftsfreundliches Anliegen ist. Jeder investierte Franken fliesst über die Berufstätigkeit der Eltern drei- bis vierfach in Form von höheren Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zurück. Einzig die SVP und Teile der FDP standen bei der Abstimmung im Nationalrat abseits. Nicht einmal die Argumente des Fachkräftemangels vermochten sie zu überzeugen.
Das Instrument der Anschubfinanzierung ist in seiner Wirkung sehr nachhaltig, sind doch 95 Prozent der bisher geschaffenen Betreuungsplätze immer noch in Betrieb. Die meisten Plätze wurden in städtischen Gebieten realisiert. Drei von vier Gemeinden kennen allerdings noch keine Betreuungsangebote. Die ländlichen Kantone sind jetzt gefordert, die vier Jahre der Anschubfinanzierung zu nutzen, um auch auf dem Lande Tagesstrukturen aufzubauen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss in der ganzen Schweiz zu einer Selbstverständlichkeit werden.