Leserinnenbrief von Giuliana Foken, Studentin und SP-Nationalratskandidatin, Visp und Laura Kronig, Ökonomin und SP-Nationalratskandidatin, Brig-Glis
Die Lohngleichheit ist im Schweizer Gesetz als Grundrecht verankert. Doch wir sind noch weit davon entfernt. Wie der Kanton Wallis am 6. September veröffentlicht hat, sind die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern im Wallis grösser als auf Schweizer Ebene. Die grössten Lohnunterschiede befinden sich im Wallis bei Hilfsarbeitskräften (31.1%), bei den älteren Angestellten (25.8%), bei Führungspositionen (24.7%), bei Handwerksberufen (24.2%), bei Personen mit einer höheren Ausbildung (19%).
Dies bedeutet, dass wir Walliserfrauen im schweizweiten Vergleich viel stärker von der Lohnungleichheit betroffen sind. Somit wird monatlich nicht nur weniger Geld aufs Konto überwiesen, auch die Renten sind im Schnitt 40% tiefer. Lösungen gibt es: Jede Unternehmung überprüft mit dem kostenlosen Selbsttest-Tool Logib (ab 50 Mitarbeitenden) oder Argib (unter 50 Mitarbeitenden) die Lohngleichheit und ergreift Massnahmen. Die Gemeinden unterzeichnen die Lohngleichheitscharta des Bundes, analysieren ihre eigene Lohnstruktur, fördern und fordern die Lohngleichheit bei Auftrags- und Subventionsvergaben.
Lösungsansätze sind gegeben, jedoch harzt es gewaltig bei der Umsetzung. Deshalb benötigt es mehr Frauen in der Politik, mehr Frauen in den Kader- und Leitungspositionen!