Zwei Jahre nach der letzten Studie ist der «nicht erklärbare Lohnunterschied» noch immer gleich gross. Im Schnitt entgehen Frauen pro Monat 678 Franken, ohne dass es dafür eine objektive Begründung gäbe. Diese 8,7 Prozent Lohnunterschied sind nicht nur ein wirtschaftlicher und moralischer Skandal, sie sind auch verfassungs- und gesetzeswidrig. Sowohl der vor 34 Jahren in die Verfassung aufgenommene Gleichstellungsartikel wie auch das Gleichstellunggesetz schreiben nämlich gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit vor.
Die SP ist nicht mehr gewillt, diese Lohndiskriminierung weitere 34 Jahre zu ertragen. Heute ist klar, dass die Freiwilligkeit gescheitert ist. «Nur wenn eine Lohnanalyse per Gesetz vorgeschrieben wird und fehlbare Unternehmen Sanktionen zu befürchten haben, kommen wir dem Verfassungsziel einen Schritt näher», ist Matthias Aebischer, SP-Nationalrat aus Bern, überzeugt. Die SP wird nicht locker lassen, bis der Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» endlich Realität ist.