Mehr als eine Milliarde Franken für die ETH – und dann ?

Mathias Reynard, Nationalrat VS

Mathias Reynard, Nationalrat VS
Das Gerücht zirkulierte bereits seit einigen Tagen. Nun steht fest: Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) erhält von der Europäischen Union für sein Hirnforschungsprojekt Human Brain Projekt (HBP) einen auf zehn Jahre verteilten Forschungsbeitrag von einer Milliarde Euro.

Mit dem Projekt soll das menschliche Hirn modellisiert werden. Das HBP, das zahlreiche Forschungsbereiche betrifft, sieht vor, alle Kenntnisse zum Funktionieren des menschlichen Hirns zu integrieren um anschliessend mit Hilfe von Supercomputern das Funktionieren des menschlichen Hirns simulieren zu können. Grosse Hoffnungen entstehen damit insbesondere für die Heilung neurologischer Krankheiten. Das Projekt hat die Europäische Kommission überzeugt, die HBP als einer der beiden Gewinner des Programms “future emerging technologies” (FET flagship) für die Förderung visionärer Forschungsprojekte ausgezeichnet hat. 
Für die Schweiz ist dies eine sehr gute Nachricht. Das Projekt, das von der EPFL gesteuert wird, betrifft auch das Universitätsspital Lausanne, die Universitäten von Lausanne, Genf, Bern und Zürich sowie die ETHZ. Für unser Land ist dies eine ausserordentliche Anerkennung: die Qualität der Schweizer Forschung wird erneut international anerkannt. Die Schweiz wird in den nächsten zehn Jahren von diesem Erfolg profitieren können. 
Für die SP Schweiz, die sich systematisch für die Erhaltung und wo nötig den Ausbau der finanziellen Mittel für Bildung und Forschung einsetzt, bestätigt dieser Erfolg die von ihr verfolgten bildungspolitischen Ziele: unser Land muss weiterhin grosszügig in Bildung und Forschung investieren, weil wir hier ein grosses Potential haben, unsere Stärken auszuspielen. Nur mit öffentlichen Mitteln ist es möglich, grosse Forschungsabenteuer wie HBP überhaupt erst zu lancieren, die für die Entwicklung der Menschheit von Bedeutung sind. Die Öffentliche Hand ist im Gegensatz zu privaten Investoren bereit, die entsprechenden Risiken zu übernehmen. Sie hat aber dadurch auch eine legitime Erwartung an die Hochschulen: sie sollen junge Schweizerinnen und Schweizer auf die Herausforderungen und die Berufe der Zukunft vorbereiten – und dies unabhängig von ihrer finanziellen Situation. 
In diesem Kontext können wir nur wiederholen, dass eine Erhöhung der Studiengebühren in unseren beiden eidgenössischen technischen Hochschulen völlig fehl am Platz wäre. Die SP wird nicht hinnehmen, dass 2013 zum Cüpliwissenschaftsjahr verkommt, in welchem die ETHs für einen Mehrerrtag von 25 Millionen Franken die Studiengebühren verdoppeln und gleichzeitig eine Milliarde Euros für ein noch so vielversprechendes Forschungsprojekt erhalten. Die SP-VertreterInnen im Parlament könnten darauf verzichten, weiterhin regelmässig die Erhöhung der Bildungs- und Forschungsmittel zu erhöhen, wenn die Chancengleichheit in unseren Hochschulen nicht gewährleistet wird und wenn letztere weiterhin mit der Begründung der steigenden Studierendenzahlen zuerst mehr Bundesmittel verlangen und anschliessend noch die jungen Schweizerinnen und Schweizer zur Kasse bitten. Wir rufen den ETH-Rat auf, zur Vernunft zurückzukehren.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin “links”. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.