Für Familien geht oft ein erheblicher Teil der Haushaltsausgaben an die jährlich ansteigenden Krankenkassenprämien. Vor allem die mittleren Einkommen werden im europäischen Vergleich sehr hoch belastet. Die Prämienverbilligung ist deshalb ein wichtiges Instrument für Familien und wenig Verdienende. Marina Carobbio: «Seit zwanzig Jahren steigen die Krankenkassenprämien durchschnittlich um über 4 Prozent pro Jahr – auch für 2017 wird ein Anstieg prognostiziert. Diesem Anstieg muss mit einer höheren Entlastung bei den Krankenkassenprämien entgegengewirkt werden.»
Die SP kritisiert, dass diese verstärkte Entlastung nur Kindern und Jugendlichen bis 18 zugutekommen soll. Junge Erwachsene bis 25 sind meist noch in Ausbildung oder am Anfang ihrer Berufskarriere und ebenfalls auf eine verstärkte finanzielle Unterstützung bei den Krankenkassenprämien angewiesen. Um Haushalte zu entlasten, will die SP die Prämienverbilligung so ausbauen, dass maximal 10 Prozent des Haushaltseinkommens für die Krankenkassenprämien aufgewendet werden muss.
Als weiteren Missstand wertet die SP die neu geschaffene Prämienkategorie «26-35 Jahre». Die Krankenkassen haben so ein neues Instrument zur Risikoselektion: Sie können die Höhe ihrer Prämien auf die Risikogruppe anpassen. Eine befürchtete Kostenabwälzung auf risikoreichere Gruppen ist unsolidarisch und nicht im Sinne der Versicherten.