Nein zu grosszügigen Steuerrabatten für privilegierte Familien

Martina Munz, Nationalrätin (SH)

Martina Munz, Nationalrätin (SH)
Die Familieninitiative, unterstützt die Falschen. Bisher wurden alle Familienmodelle steuerlich gleich behandelt. Das ist gut so und darf nicht durch eine unfaire Steuerpolitik abgelöst werden. Erst recht darf das traditionelle Familienmodell mit „Ehemann als Ernährer“ und „Frau am Herd“ nicht bevorteilt werden. Die Initiative würde Gutverdiener-Familien mit Steuerrabatten privilegieren. Die SP sagt deshalb klar Nein zu dieser ungerechten Familieninitiative.

Steuern müssen gerecht und nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erhoben werden. Dieser Grundsatz wird durch die Familieninitiative ausgehebelt. Bisher können ausgewiesene Kosten bei den Steuern als Abzug deklariert werden, wenn sie für die Berufsausübung unerlässlich sind. Darunter fallen auch die bezahlten Kosten für die Kinderbetreuung. Für Kinder, die zu Hause selber betreut werden, fallen hingegen keine Betreuungskosten an. Einen fiktiven Geldbetrag als Betreuungskosten abzuziehen, würde krass gegen die bisherigen Steuerprinzipien verstossen.

Familien müssen oft mit schmalem Budget auskommen und sind besonders von Armut betroffen. Etwa die Hälfte aller Familien zahlt deshalb keine direkte Bundessteuer. Von einem Steuerrabatt würden sie gar nichts spüren, da ihr Einkommen zu gering ist. Bei den heutigen Wohn- und Lebenshaltungskosten können immer weniger Familien ihr Budget mit nur einem Einkommen finanzieren. Wer dazu privilegiert und in der Lage ist seine Kinder selber zu betreuen, könnte in Zukunft einen fiktiven Betreuungsabzug geltend machen. Dieser Steuerrabatt steigt mit zunehmendem Einkommen sogar an wegen der Steuerprogression. Einmal mehr profitieren nur Wenige!

Schweizweit würde der Steuerausfall dieser Initiative rund eine Milliarde Franken ausmachen, ausgelöst durch Steuererleichterungen für Familien im oberen Lohnsegment. Für eine wirksame Familienförderung aber fehlen uns die Mittel. Müsste die Familieninitiative ohne Steuerausfälle auskommen und somit kostenneutral umgesetzt werden, würde der Betreuungsabzug von bisher mehreren Tausend Franken massiv auf einen Bruchteil gekürzt. Familien und Alleinerziehende, die auf Kinderbetreuung angewiesen sind, müssten in der Folge deutlich mehr Steuern bezahlen.

Die ungerechte Familieninitiative entpuppt sich als eine Steuerinitiative und gaukelt Familienförderung vor. In Tat und Wahrheit zementiert sie alte Familienmodelle und honoriert diese mit unfairen Steuerrabatten für Gutverdienende. Familienförderung kann nicht über die Steuerpolitik umgesetzt werden. Vielmehr sind Massnahmen nötig wie höhere Kinderzulagen oder der Verzicht auf Kinderprämien bei den Krankenkassen. Unsere Gesellschaft muss unabhängig vom gelebten Familienmodell in Kinder investieren.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft oder dem Mitgliedschaftsformular? Wir helfen gerne.

Häufige Fragen

Am einfachsten, indem Du online das Beitrittsformular nebenan ausfüllst.

Du kannst selbst entscheiden, welches Engagement für Dich am besten passt.

  • Wenn Du wenig Zeit hast, ist es absolut in Ordnung, wenn Dein Engagement sich vor allem darauf beschränkt, Deinen Mitgliederbeitrag zu bezahlen. Auch das hilft uns sehr, um die Schweiz und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
  • Die Sektion, bei welcher Du Mitglied bist, wird Dich eventuell hin und wieder anfragen, ob Du Zeit hättest, bei einer Standaktion, einer Unterschriftensammlung oder einer Telefonaktion mitzumachen. Falls Dir das zusagt, sind wir sehr froh darüber – aber es ist natürlich völlig freiwillig.
  • Die meisten Sektionen führen regelmässig Mitgliederversammlungen durch, um die aktuellsten politischen Themen und Aktivitäten zu besprechen. Die Teilnahme daran ist natürlich ebenfalls völlig freiwillig. Aber es kann ein guter Ort sein, um neue Leute kennenzulernen.
  • Falls Dich ein Themengebiet besonders bewegt, kannst Du Dich in einer Themenkommission der SP Schweiz oder Deiner Kantonalpartei engagieren, oder in einer der Unterorganisationen wie den SP Frauen, den SP Migrant:innen, der SP 60+ oder der SP queer.
  • Häufig gibt es auch die Möglichkeit, ein partei-internes Amt, z.B. im Vorstand Deiner Sektion zu übernehmen.
  • Falls Du das möchtest, kannst Du mit Deiner Sektion auch Kontakt aufnehmen, um über eine Kandidatur für eine öffentliches Amt zu sprechen, z.B. in der Schulpflege Deines Wohnortes.

Um unsere Werte verteidigen zu können, braucht es finanzielle Mittel. Die SP ist eine Mitgliederpartei und schöpft ihre Stärke aus dem Engagement ihrer Mitglieder.
Die Mitgliederbeiträge werden von den Kantonalparteien und den Sektionen unterschiedlich festgelegt und sind abhängig von Deinem steuerbaren Einkommen. Wir folgen unseren eigenen politischen Forderungen: Wer wenig verdient, bezahlt wenig, und wer viel verdient, beteiligt sich mehr an den Kosten von Partei und Politik.
In der Regel fallen jährlich je nach Einkommen Kosten zwischen circa 80 und einigen Hundert Franken an. Die Mitgliederbeiträge werden jährlich erhoben.

Ja, selbstverständlich! Du kannst der SP beitreten, ohne den Schweizer Pass zu haben. Denn alle Menschen, die in der Schweiz leben, sollen in der Politik mitdiskutieren können.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, Dich einzubringen. Wenn Du an Deinem Wohnort aktiv werden möchtest, wendest Du Dich am besten an die Sektion Deiner Gemeinde oder Deines Quartiers. Diese ist auch die richtige Anlaufstelle für den Einsatz in einem öffentlichen Amt (Gemeinderat, Schulpflege, Sozialbehörde…).
Du kannst Dein Wissen und Können auch innerhalb der Partei einbringen. Die SP sucht immer Leute, die sich in der Parteiorganisation engagieren (Gemeinde, Bezirk, Kanton, Themenkommissionen).

Melde Dein Interesse bei den Verantwortlichen Deiner Ortssektion an. Die Sektion nominiert SP-Kandidierende für öffentliche Ämter, sei dies für den Gemeinderat oder die lokalen Schul-, Sozial- oder Finanzbehörden. Die Ortssektion bildet oft auch für Ämter auf übergeordneter Ebene (Kantons- oder Grossrat) den Ausgangspunkt des parteiinternen Nominationsprozesses.

Abgesehen von der Zahlung des jährlichen Mitgliederbeitrags gehst Du keine Verpflichtungen ein. Voraussetzung für den Beitritt ist eine inhaltliche Nähe. Dies bedingt jedoch nicht, dass Du in allen Fragen mit der SP gleicher Meinung sein musst.

Die Statuten der SP Schweiz verbieten die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehreren Schweizer Parteien.
Doppelbürger:innen können Mitglied der SP Schweiz und Mitglied einer ausländischen Schwesterpartei sein, beispielsweise der deutschen SPD oder des italienischen Partito Democratico. Die Mitgliedschaft bei der SP Schweiz ist für Angehörige von Schwesterparteien gratis, sofern sie belegen können, dass sie in ihrem Heimatland Mitgliederbeiträge an eine Sozialdemokratische Partei entrichten.

Ja. Auch im Ausland kannst du dich als Mitglied der SP Schweiz in die Politik einbringen. Wenn Du Deinen Wohnsitz im Ausland hast, wirst du automatisch Mitglied der SP International.

Für JUSO-Mitglieder besteht bis zum Alter von 26 Jahren die Möglichkeit einer kostenlosen SP-Mitgliedschaft. Ein entsprechender Antrag kann per Mail an [email protected] gestellt werden.

Das bietet Dir die SP

Was Du von der SP erwarten darfst.

Du bist nah dran an der Politik: Wir schicken Dir unsere Aufrufe, Newsletter sowie sechs Mal jährlich unser Mitgliedermagazin “links”. Du kannst Dich mit Gleichgesinnten vernetzen.

Du kannst von andern lernen und Dich mit Deinem Wissen und Können auf verschiedenen Ebenen in der Partei einbringen.
Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!

Keine Demokratie ohne Bildung. Wir bieten Dir Webinare und Seminare zu Hintergrundwissen und aktuellen politischen Themen.