- Im Fernverkehr ist das bestehende Angebot ausgezeichnet und zuverlässig, sowohl in den Stosszeiten wie dann, wenn die Nachfrage geringer ist. Fernbus-Linien fahren nur dort, wo einfach Gewinne erzielt werden. Rentiert eine Linie zu wenig, sind die Anbieter schnell wieder weg.
- Fernbusse entlasten den überlasteten Pendlerverkehr nicht, da sie in den Stosszeiten im Stau stecken und diesen noch vergrössern. In schwächeren Verkehrszeiten konkurrenzieren sie den öffentlichen Verkehr, der von der Öffentlichkeit durch Betriebs- und Investitionsbeiträge finanziert wird.
- SBB, BLS, SOB und Postauto AG betreiben dazu auch Interregio-Linien, bei denen die Rechnung nur im Zusammenspiel mit dem Fernverkehr aufgeht. Dazu ergänzen temporäre Direktverbindungen von Flughafen und Hauptbahnhöfen in schlecht erschlossene Tourismusorte mit Bussen das Angebot.
- Fernbusse nutzen das eh schon überlastete Strassensystem, zahlen aber neben den Verkehrsabgaben keine LSVA und keine CO2-Abgabe auf Diesel. Gemeindestrassen und viele Kantonsstrassen werden mit allgemeinen Steuern gebaut und unterhalten.
- Der motorisierte Verkehr verursacht ungedeckte externe Kosten durch Auswirkungen auf die Gesundheit im Umwelt, dazu kommen Unfallkosten und Arbeitsausfälle. Zusätzlicher Verkehr erhöht die ungedeckten Kosten noch, die durch die Allgemeinheit getragen werden müssen.
- Angesichts des Klimawandels muss der Verkehr umweltfreundlich abgewickelt werden. Der Energieverbrauch ist grundsätzlich zu hoch und sollte auf CO2-freien Quellen basieren.
- Den Gemeinden entstehen hohe Kosten, wenn sie zentralgelegene, sichere und gut ausgerüstete Haltestellen für Fernbuslinien einrichten und betreuen müssen.
- Ob die Fernbusse tatsächlich alle Bedingungen des öffentlichen Personenverkehrs vollständig erfüllen, wird sich weisen: Fahrplan einhalten, GA- und Halbtax-Anerkennung, faire Arbeitsbedingungen fürs Personal.
Fazit: Fernbusse sind unnötig. Sie belasten die Umwelt und verursachen den Gemeinden und Kantonen zusätzliche Kosten. Sie entlasten den öffentlichen Verkehr in den Stosszeiten nicht. Auch mit günstigen Tickets bleiben inländische Fernbusse «Rosinenpicker», die der Allgemeinheit ungedeckte externe Kosten überlassen.