Eine kürzlich veröffentlichte Studie „Sicherheit Schweizer Städte 2025“, an der 33 Städte aus der Deutsch- sowie der Westschweiz teilgenommen haben, legt den Fokus auf die Sicherheit in den Städten: Littering, Alkoholmissbrauch, Gewalt, Sachbeschädigungen, Diebstahl, Drohungen und Ruhestörungen. Dies sind laut dieser Studie aktuell die wichtigsten sicherheitsrelevanten Probleme in den Städten unseres Landes. Bei der Studie fällt positiv auf, dass die Städte die sicherheitsrelevanten Herausforderungen proaktiv angehen wollen und dass die Städte attraktiv bleiben wollen.
Sicherheit im öffentlichen Raum hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Entwicklungen im Bereich der sozialen Gerechtigkeit sind dabei genauso wichtig wie städtebauliche Massnahmen. Persönlich bin ich überzeugt: Ohne soziale Sicherheit gibt es auch keine öffentliche Sicherheit. Nicht ohne Folgen bleibt die zunehmende Tendenz zur 24-Stunden-Gesellschaft. Themen wie Alkoholmissbrauch, Vandalismus und Littering gewinnen an Bedeutung.
Die 24-Stunden-Gesellschaft ist auch eine grosse Herausforderung für die Polizei. Mir ist als Präsident der parlamentarischen Gruppe für Polizei- und Sicherheitsfragen bekannt, dass der Polizeidienst deutlich anspruchsvoller geworden ist und sich auch die Ressourcenfrage stellt. Da ist die Politik nicht ohne Widersprüche. Sind es doch oft die gleichen politischen Parteien und Exponenten, die gleichzeitig tiefere Steuern und mehr Polizei fordern. Das ist unehrlich. Die Polizei ist heute mancherorts durch zunehmende Nacht- und Wochenendeinsätze am Anschlag. Eine sichtbare Polizei im öffentlichen Raum vermittelt Sicherheit und wirkt präventiv, sie kann aber nicht alle Probleme lösen. Es wäre daher zu kurzsichtig, gesellschaftliche Herausforderungen einzig an die Polizei delegieren zu wollen. Eine Politik für mehr öffentliche Sicherheit heisst auch Förderung der Chancengleichheit bei der Bildung, faire Löhne und gute Sozialversicherungen.