Diese Selbstinszenierung hat darin gegipfelt, dass sich von der SVP-Fraktion 43 Redner gemeldet haben, um maximale Redezeit zu beanspruchen. Zusätzlich haben sie mit 28 Nachfragen auf Voten (8 Fragen an eigene SVP-Redner) die Redezeit exzessiv ausgedehnt und dabei ein einziges Ziel verfolgt: Zeit zu schinden. Was im Fussball längstens eine rote Karte für Zeitspiel gegeben hätte, hat im Nationalrat den Präsidenten immerhin dazu veranlasst, die Mitglieder des Parlaments zu einer Abendsitzung mit open end zu verknurren. Das hat jedoch das Wunschszenario der SVP-Rennleitung, die Volksabstimmung über ihre Initiative im Wahljahr 2019 zu erwirken, gefährdet.
Dass die vorgeschlagene Traktandierung den Steuerzahlenden weniger kostet und effizienter ist, hat die SVP für einmal nicht interessiert und sie hat die Planung per Ordnungsantrag bekämpft. Zum Glück erfolglos. Die Initiative wird diese Session fertig behandelt (am 11. Juni wie gesagt open end), damit wir unverzüglich in die Kampagnenphase steigen können und gemeinsam mit unzähligen Menschenrechtsorganisationen, NGOs, CVP, FDP und den Grünen, diese schädliche Initiative vor dem Volk bekämpfen und gewinnen können.
Ich bin überzeugt, dass die Stimmbevölkerung erkennt, dass sich die SVP wie ein „querulantischer Mieter“ verhält, der sich nicht an die Hausordnung halten will. Und damit wieder ein Riesenpuff, wie nach der Masseneinwanderungsinitiative, veranstalten wird. So treffend hat der Schriftsteller Lukas Bärfuss in einer Arena-Sendung das Gebaren der SVP zusammengefasst.