Die Reform des Aktienrechts, die der Bundesrat heute beschlossen hat, sieht die Einführung von Geschlechterquoten für Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen grosser börsenkotierter Unternehmen vor. Die SP Frauen Schweiz begrüssen diesen historischen Fortschritt. «Die Einführung von Quoten ist die Antwort auf die heutige, ungenügende Situation in Führungspositionen», sagt Yvonne Feri, Präsidentin der SP Frauen. «Quoten sind ein Mittel zum Zweck. Wir hoffen, dass wir damit dem Ziel, mehr Frauen in Konzernspitzen zu haben, einen Schritt näher kommen».
Obwohl der Symbolwert von Geschlechterquoten natürlich sehr gross ist, genügen sie für die SP Frauen noch nicht. Es ist bedauerlich, dass nur wenige Grossunternehmen, nämlich die börsenkotierten Unternehmen, in die Pflicht genommen werden. Ausserdem fehlen Sanktionsmöglichkeiten. Es wird niemand bestreiten, dass die Gleichstellung in der Schweiz nur sehr zäh – zu zäh – vorwärts geht. Wie schon bei der Lohngleichheit sind die freiwilligen Massnahmen seitens Arbeitgeber, um mehr Frauen in Leitungsfunktionen zu bringen, gescheitert. Es ist darum Zeit für griffigere Massnahmen. Quoten sind unumgänglich, um die eklatante Ungleichvertretung auszugleichen. Es ist höchste Zeit, dass die Männer neben sich Platz schaffen für die Frauen.