Die diese Woche präsentierte Schweizerische Arbeitskräfteerhebung stimmt auf den ersten Blick zuversichtlich. Die Erwerbsbeteiligung der 55- bis 64-Jährigen ist mit 75,8 Prozent so hoch wie noch nie. Nur: In jüngster Zeit ist in der gleichen Altersgruppe auch die Erwerbslosenquote dramatisch gestiegen, von 3 Prozent 2013 auf 3,9 Prozent 2015. SP-Nationalrätin Bea Heim macht klar, was das bedeutet: «Immer mehr Menschen sind auch im höheren Alter berufstätig, aber gleichzeitig finden immer mehr Menschen über 50 keinen Job, obwohl sie arbeiten möchten.»
Es ist Aufgabe von Politik und Wirtschaft, den Menschen eine berufliche Perspektive auch über den 50. Geburtstag hinaus zu bieten. Die SP hat darum schon im August 2015 ein Positionspapier verabschiedet, in welchem sie vier konkrete Massnahmen vorschlägt:
- Eine gesetzliche Grundlage, um ältere Arbeitnehmende besser vor Entlassungen und vor Diskriminierung zu schützen.
- Mehr Möglichkeiten für Weiterbildung und Umschulung und die Errichtung eines Weiterbildungsfonds zur Finanzierung dieser Bildungsoffensive.
- Die Einführung einer Überbrückungsrente für ältere Arbeitslose, die kurz davor stehen, ausgesteuert zu werden sowie einen Ausbau der Leistungen von ALV und BVG.
- Einen Solidaritätsbeitrag zur Finanzierung der oben genannten Massnahmen: Unternehmen, die einen unterdurchschnittlichen Anteil an älteren Arbeitnehmenden beschäftigen, haben eine zweckgebundene Abgabe zugunsten des Fonds zu entrichten.
Die SP erwartet von Bundesrat Schneider-Ammann Taten. Mit schönen Worten, runden Tischen und Konferenzen werden noch keine Jobs geschaffen.