An der heutigen Mitgliederversammlung (MV) haben die SP Frauen* Schweiz die Zustimmung zur Altersreform 2020 beschlossen. Nach einer intensiven Diskussion überwogen bei einer Mehrheit der Mitglieder die Vorteile dieser Reform. Die vorbehaltslose Unterstützung der Reform war aber für alle Frauen* schwierig. Man war sich einig, dass die Reform einigen Frauen Fortschritte bringt, die Sanierung der AHV dennoch massgeblich über die Erhöhung des Frauenrentenalters finanziert wird. Die Resolution zuhanden der DV der SP Schweiz, welche einen verstärkten Einsatz in der Gleichstellungspolitik fordert, wurde daher mit einer überwältigenden Mehrheit verabschiedet.
Die SP Frauen* Schweiz feiern in diesem Jahr ihr 100jährigen Jubiläum. Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs haben sich heute über 70 Frauen* an der Mitgliederversammlung der SP Frauen* Schweiz in Bern getroffen, um gemeinsam über die Altersreform 2020 zu diskutieren und bereits jetzt die Parole für die Volksabstimmung im September zu fassen. Den Einstieg in die Diskussion bildete das «Sofagespräch» zwischen Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss und der Co-Präsidentin der SP Frauen* Schweiz, Natascha Wey. Dreifuss schilderte die Situation bei der letzten erfolgreichen Altersreform, für die sie als Bundesrätin verantwortlich war. Abschliessend spannte sie den Bogen zur heutigen Reform und erklärte, wieso sie dieser zustimmen wird.
Die beiden Nationalrätinnen Silvia Schenker und Marina Carobbio, welche das Geschäft im Rat betreuten, stellten dann die Reform vor und erklärten Vor- und Nachteile der Vorlage. Die intensive Diskussion machte schnell klar, dass bei allen Frauen* der Frust über das Fehlen der tatsächlichen Gleichstellung gross ist. Dass nun die Sanierung der AHV massgeblich über die Erhöhung des Frauenalters finanziert wird, stösst allen Frauen* sauer auf.
Die Altersreform bringt aber vor allem teilzeitarbeitenden Frauen und Frauen, welche im Tieflohnsektor arbeiten, Fortschritte. Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder erklärte sich mit diesen Frauen solidarisch und stimmte mit 50 zu 19 Stimmen für ein JA zur Vorlage.
Die Resolution der Geschäftsleitung zuhanden der DV der SP Schweiz wurde mit einer grossen Mehrheit verabschiedet. Mit der Resolution fordern die SP Frauen* eine Offensive für die Gleichstellungspolitik ihrer eigenen Partei. So soll sich die Partei verstärkt für gleich Löhne für gleiche Arbeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine angemessene Vertretung in Politik und Wirtschaft und gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Zudem soll die Partei diese Themen vermehrt intern diskutieren und ein aktivere Frauenförderung betreiben.
Das neue Energiegesetz gab wenig Anlass zur Diskussion und die Ja-Parole wurde einstimmig gefasst.
Zu Beginn der Sitzung wurde die neue Zentralsekretärin Gabriela Rothenfluh mit der Wahl durch die Mitglieder in ihrem Amt bestätigt. Arzu Güngör und Elisabeth Clément-Arnold wurden als weitere Mitglieder in die Geschäftsleitung gewählt.