Der Schein-Wettbewerb unter den Krankenkassen schafft es auch nach 20 Jahren nicht, das Wachstum der Prämien zu begrenzen. Im Gegenteil: Nachdem die Krankenversicherungen den Anstieg aus Angst vor der Abstimmung über die öffentliche Krankenkasse jahrelang tief gehalten haben, müssen die Versicherten jetzt wieder einen schockartigen Prämienschub von bis zu 25 Prozent verkraften.
«Wird die Prämienexplosion nicht begrenzt, werden die Krankenkassenprämien für Normalverdiener-Haushalte zur unbezahlbaren Last», warnt Jean-François Steiert. Im Tessin, in Solothurn und Schaffhausen hat die SP eine Kürzung der Prämienverbilligungen verhindert, ähnliche Abstimmungen stehen auch in St. Gallen und Bern an.
Die SP will das System der individuellen Prämienverbilligung jedoch nicht nur bewahren, sondern ausdehnen: Das Ziel muss sein, dass die Prämienlast höchstens 10 Prozent des Haushalteinkommens entspricht. Entsprechende Volksinitiativen sind in der Waadt und im Aargau bereits lanciert, weitere Kantone werden folgen.