Die vier Landessprachen widerspiegeln die Vielfalt der Schweiz, ihre kulturelle Offenheit und ihre Toleranz. Nur weil sich ihre Bewohnerinnen und Bewohner auch über die Sprachgrenzen hinweg verstehen, funktioniert das Zusammenleben in der mehrsprachigen Schweiz. Es entbehrt somit nicht der Ironie, dass ausgerechnet die nationalkonservative Rechte den Französischunterricht in Deutschschweizer Primarschulen für überflüssig hält.
«Es ist richtig, dass der Bundesrat entschieden hat, dass die zweite Landessprache ein Muss in der Primarschule ist. In der Umsetzung bleibt den Kantonen noch viel Spielraum», meint darum SP-Nationalrat Matthias Aebischer. Dies entspricht auch dem Bildungsartikel, der eine Harmonisierung der Bildungsziele vorschreibt und 2006 mit fast 86 Prozent Ja-Stimmen angenommen wurde.
Die SP legt allerdings Wert darauf, dass der Sprachunterricht in der Primarschule nicht zu einer Überforderung von Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern führen darf. «Gratis ist guter Unterricht nicht zu haben», mahnt Matthias Aebischer. «Die Kantone müssen genügend Mittel für Weiterbildung sowie für stufengerechte Lehrmittel zur Verfügung stellen.»