Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK-S) unterstützt drei Motionen zur Rettung der angeschlagenen Stahl Gerlafingen. Die SP Schweiz begrüsst diesen Schritt zum Erhalt dieses für die Bauwirtschaft und die Versorgungssicherheit der Schweiz zentralen Stahlwerks. Der Bundesrat steht in der Pflicht, rasch Notmassnahmen zu ergreifen, um den Verlust hunderter Arbeitsplätze und der gesamten inländischen Baustahlproduktion zu verhindern. Dass Dringlichkeit gegeben ist, zeigt nicht zuletzt der heute angekündigte Stellenabbau beim zweiten grossen Schweizer Stahlwerk Swiss Steel in Emmenbrücke.
«Die Schliessung der Stahl Gerlafingen wäre ein schwerer Schlag für die Region und die gesamte Schweizer Industrie», sagt SP-Ständerätin Franziska Roth. «Der Bundesrat muss endlich handeln, um über 500 Arbeitsplätze zu sichern und die Abhängigkeit vom Ausland in einem so existenziellen Bereich zu vermeiden.» Eine Verlagerung der Stahlproduktion ins Ausland würde die Versorgung mit Baustahl gefährden und die inländische Kreislaufwirtschaft schwächen.
Auch ökologisch wäre ein solcher Schritt unverantwortlich. Die Stahl Gerlafingen schliesst als einziges Werk der Schweiz den Kreislauf von Stahlschrott zu Baustahl und produziert mit vergleichsweise geringen Emissionen. Eine Schliessung würde bedeuten, dass wertvoller Schrott zur fünfmal CO₂-intensiveren Weiterverarbeitung ins Ausland exportiert wird – mit zehntausenden von zusätzlichen Transportfahrten und einer massiven Umweltbelastung.
Für die SP ist klar: Die Sicherung der inländischen Stahlproduktion ist ein Gebot der Versorgungssicherheit. Darum fordert sie den Bundesrat auf, die Notwendigkeit einer aktiven Überbrückungshilfe anzuerkennen und die Stahl Gerlafingen als notwendigen und nützlichen Betrieb gezielt zu stützen – gerade angesichts des weltweit zunehmenden Protektionismus, der nach der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten nicht abnehmen wird.