Mit der Einstellung von «Le Matin» lässt Tamedia die nächste Bombe in der Schweizer Medienlandschaft platzen. Die Romandie verliert eine der wenigen verbleibenden Tageszeitungen und 41 Mitarbeitende stehen ohne Job da. Gleichzeitig wies das Medienunternehmen im vergangenen Jahr einen Gewinn von 170 Millionen Franken aus. Tamedia verfolgt dabei ein reines Profitdenken und betrachtet den Journalismus als Verlustgeschäft. «Das stellt eine gefährliche Entwicklung für den Qualitätsjournalismus und die vierte Gewalt in unserer Demokratie dar» warnt Matthias Aebischer, SP-Nationalrat.
Die SP fordert seit langem, dass das neue Mediengesetz alle Mediengattungen abdecken und die Grundlage für eine direkte Journalismusförderung schaffen soll. Es braucht auch bei der Presse Massnahmen zur Finanzierung des Journalismus sowie Möglichkeiten der Konzentrationsregulierung. «Das Beispiel «Le Matin» macht noch einmal deutlich, dass der Journalismus nicht einfach ein Marktgut ist, das dem Gutdünken eines profitorientierten Konzerns überlassen werden kann», kritisiert Matthias Aebischer. Was die Situation der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betrifft, muss Tamedia den Forderungen der Gewerkschaften nachkommen und Alternativen zu einer übereilten Einstellung des Titels prüfen.