Die SGK-N ist seit Jahren ein Tummelfeld für bürgerliche Kassenlobbyisten. Die Krankenkassen sorgen via die von ihnen gut bezahlten Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus allen bürgerlichen Parteien dafür, dass ihr Milliardengeschäft mit Prämiengeldern weiter floriert. Die Interessen der Patientinnen und Patienten sowie der Prämienzahlenden werden standhaft ignoriert.
Bezeichnend ist der jüngste Streich: Der viel beschworene Wettbewerb soll nur noch zu Gunsten der Kassen funktionieren. Anstatt die Höhe der Franchisen generell zu begrenzen und so für mehr Solidarität zu sorgen, werden die Prämienzahlenden mit Knebelverträgen drei Jahre an ihre Franchise gebunden, wenn sie nicht die Standardfranchise von 300 Franken wählen. Laut SP-Nationalrätin Marina Carobbio ist die Folge klar: «Nur wer kerngesund ist und sich unvorhergesehene hohe Kosten leisten kann, wird noch eine höhere Franchise oder ein Spezialmodell wählen.»
Profitieren würden einmal mehr nur die Krankenversicherungen, so Carobbio: «Die Kassen bekommen die begehrten ‹guten› Risiken frei Haus geliefert, damit wird die schädliche Risikoselektion gefördert. Aus Sicht der Betroffenen kommt das Wechselverbot hingegen einer Schikane gleich: Wer krank wird, wird auch noch finanziell bestraft.»